Zwischen dem DRK-Kreisverband Segeberg und der Gewerkschaft Ver.di gibt es Streit. Die Hilfsorganisation weigert sich, einen Tarifvertrag für den Rettungsdienst abzuschließen. Wie die „Segeberger Zeitung“ schreibt, seien nach Gewerkschaftsangaben im Jahr 2005 die Gehälter eingefroren worden. Neueinsteiger erhielten bis zu 25% weniger. Nach Angaben des Vorstands Stefan Gerke sei die Entlohnung angelehnt an Vereinbarungen wie den allgemeinen DRK-Reformtarifvertrag, der im Schnitt 12,95 Euro pro Stunde vorsehe. Das DRK in Segeberg zahle derzeit durchschnittlich 13,46 Euro. Das Einfrieren der alten Löhne rechtfertigt Gerke so: „Diese Löhne waren nicht refinanzierbar.“ Der Kreisverband stellt nun nach selbst erstellten Verträgen ohne Tarifwerk ein. Nach den Vergütungstabellen des DRK Segebergs, die seit 2011 existieren, liegt der neue Lohn bei 12,27 Euro im Schnitt.
Gerke wolle bald auf den Betriebsrat zugehen. Einen Tarifvertrag und Gespräche mit Ver.di lehnt er aber ab. Auch der Vorsitzende des DRK-Präsidiums und einstige Leiter des Kreissozialamts, Siegfried Prante, bezeichnete die Tarifwerke des öffentlichen Dienstes und den DRK-Tarif als zu starr. Da er noch keine Beschwerden der Mitarbeitern gehört habe, gehe er davon aus, dass die Bezahlung korrekt sei. Ver.di hingegen fordert mindestens 200 Euro mehr Monatslohn und einen Tarifvertrag. Notfalls würde man Verhandlungen „mit gewerkschaftlichen Mittel erzwingen“.