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Droht der Notarzt-Kollaps in Sachsen-Anhalt?

05.09.2012, 14:39 Uhr

Foto: Archiv

Krankenhausgesellschaft fordert andere Vergütung und mehr Stellen

Am morgigen Donnerstag findet vor dem Innenausschuss des Landtages Sachsen-Anhalts eine Anhörung zur Neuregelung des Rettungswesens statt. Danach sollen die Krankenhäuser bei der Sicherstellung der Notarztversorgung stärker in die Pflicht genommen werden. Dagegen wehrt sich nun die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (KGSAN). Nach ihrer Auffassung bilden die Einsatzpauschalen, die die Kassen bereit sind zu zahlen, die tatsächlichen Aufwendungen nicht ab, da der Notarzt vom Krankenhausträger für die gesamte Dienstzeit für den Rettungsdienst abgestellt werde. Der Arzt könne sich aufgrund des ständigen Abrufes nicht um die Patienten kümmern, sondern höchstens anfallende Bürokratie erledigen. Die KGSAN fordert eine stellenorientierte statt eine einsatzorientierte Vergütung.

Laut einer aktuellen Umfrage der KGSAN fehlen in Sachsen-Anhalt aktuell mehr als 200 Fachärzte in den Krankenhäusern. Aufgrund des demografischen Wandels und des bestehenden und sich immer weiter ausweitenden Ärztemangels würden diese Zahlen „in Kürze in ungeahnte Höhen schnellen“. Erforderliche Neueinstellungen für den Rettungsdienst seien aufgrund der bereits bestehenden Fachärzteknappheit faktisch nicht möglich. So appelliert die KGSAN an die Landespolitik, die Novellierung des Rettungsdienstgesetzes dahingehend zu überarbeiten, dass die notärztliche Versorgung auch weiterhin aufrechterhalten werden könne.

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