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Durch Ausschreibungen sinken die Preise

15.10.2007, 11:30 Uhr

Foto: Promedica

Private beklagen fehlenden Wettbewerb im Rettungsdienst

In einem Artikel der „Berliner Morgenpost“ vom gestrigen Sonntag beklagen Ingo Lender, Vizepräsident des Bundesverbands eigenständiger Rettungsdienste und Katastrophenschutz, und Sven Jarmuth, Geschäftsführer des privaten Rettungsunternehmens G.A.R.D., den fehlenden Wettbewerb im deutschen Rettungsdienst. Den Markt mit einem Gesamtvolumen von rund 2,5 Mrd. Euro würden sich die vier großen Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und MHD zusammen mit der Feuerwehr teilen. Der Anteil der Privaten liege bei „vielleicht 10%“, so Lender. Der Grund dafür sei die enge Verzahnung der Organisationen mit den Spitzen in Politik und Verwaltung. Zudem gäbe es für den Rettungsdienst meist keine öffentlichen Ausschreibungen.

Fände doch mal eine Ausschreibung statt, so stehe zwischen den Zeilen „Bitte nicht teilnehmen!“, wie es Jarmuth formuliert. Als neuer Bewerber habe man kaum eine Chance. Dies missfalle inzwischen auch der EU, die wegen zahlreicher Fälle, in denen bei der Vergabe von Rettungsaufträgen gegen EU-Recht verstoßen worden sei, bereits Klage gegen Deutschland eingereicht habe. Sie dringt auf europaweite Ausschreibungen. Wenn dies erfolgt, könnten sich sogar die Kosten reduzieren lassen, wie der Kreis Aachen beweisen konnte. Dort hatten DRK und Johanniter 2004 gemeinsam den Zuschlag erhalten und der Kreis dadurch 1,5 Mio. gespart. Auch in anderen Kommunen hätte man diese Erfahrung bereits gemacht: Sobald die Leistungen ausgeschrieben wurden, sanken die Ausgaben.

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