Auch in diesem Jahr beteiligt sich der BRK-Kreisverband Kronach an der Aktionswoche des bürgerschaftlichen Engagements des gleichnamigen Bundesnetzwerks (BBE). Unter dem Motto „Engagement macht stark!“ zeigt das BRK Kronach, dass ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte ein Großschadensereignis nicht zu bewältigen wäre.
Bereits am 15. September 2010 simulierten 25 Führungskräfte vom Abschnittsleiter bis zum Organisatorischen Leiter in einem Planspiel einen Busunfall an der Südbrücke in Kronach mit über 50 Verletzten. Hierzu wurde ein eigenes „Einsatz-Training MANV (Massenanfall von Verletzten)“ unter dem Vorbild des Schwedischen „Emergotrain System“ entworfen. Bei dem Einsatz-Training musste der ersteintreffende Rettungswagen die Patienten sichten. Der Leiter der Verletztensammelstelle registrierte alle Patienten und „transportierte“ die Verletzten fiktiv zum Behandlungsplatz. Dort wurden die Patienten versorgt und warteten darauf, dass genügend Transportmittel und Klinikbetten zur Verfügung standen. Als Zentrale Führungs- und Koordinierungsstelle war auch die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) mit ihrem Einsatzleitwagen 2 in die theoretische Übung eingebunden. Michael Neubauer Leiter der UG-SanEL bei der Nachbesprechung: „Das Einsatz-Training MANV ist eine sinnvolle Ergänzung in der Führungskräfteausbildung. Man kann hervorragend seine Erfahrungen einbringen. Es zeigt aber auch die Schwächen auf, wie z.B. das man im Ernstfall sehr lange auf den Abtransport der Patienten in die Kliniken warten muss.“
Am 18. September übten alle ehrenamtlichen Einheiten des BRK Kronach mit den umliegenden Landkreisen den Ernstfall. Es wurde in Glosberg bei Kronach angenommen, dass ein Traktor in eine Wallfahrergruppe gefahren sei. Insgesamt mussten hier über 40 Patienten von über 120 Einsatzkräften versorgt werden. Ziel war es, alle Verletzten vom Schadensgebiet über die Verletztensammelstelle zum Behandlungsplatz zu schleusen, um sie dort fiktiv in Klinken zu transportieren. Auch hier zeigte sich, dass gerade in ländlichen Gebieten der Behandlungsplatz eine zentrale Rolle spielt. Er muss die Zeit überbrücken, bis genügen Transportkapazitäten wie RTW, Hubschrauber etc. zur Verfügung stehen. Martin Schmidt, Vorsitzender Arbeitskreis Einsatzleitung resümiert: „Die Übung hat gezeigt, dass die organisations-, landkreis- und länderübergreifende Zusammenarbeit hervorragend funktioniert. Gerade das Ehrenamt ist das Rückgrat des Katastrophenschutzes.“