Zwei ehrenamtliche Helfer aus den Reihen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) wurden auf der Autobahn 7 als falsche Polizeibeamte aufgegriffen. Aufgedeckt wurde das Vergehen von dem Johanniter-Stauhelfer, der durch die Polizei zu einem Unfalleinsatz gerufen wurde. "Ausgestattet mit Sonderrechten fuhr ich im Auftrag der Polizei zum Einsatzort. Zeitgleich kam ein Ford Focus mit Blaulicht heran. Zwei 'Beamte' sicherten den Unfallort. Mir kam die ganze Sache von Anfang an komisch vor." Der Stauhelfer hielt die Augen offen, informierte über Funk die Polizei. Als von der eingetroffenen Streifenbeamten nachgefragt wurde, gaben sich die beiden als Johanniter zu erkennen. Der offizielle JUH-Mitarbeiter stellte fest, dass kein Einsatz seitens der JUH vorlag. Daraufhin wurde der Fahrzeugschein eingefordert und der Privatwagen untersucht. Es fanden sich u.a. gefälschte Ausweise, Polizeiwesten, Schreckschusspistolen, ein Quittungsblock mit fortlaufenden Nummern.
Noch auf der Autobahn wurde Strafanzeige wegen Amtsanmaßung seitens der Polizei gestellt. Die beiden Ehrenamtlichen kündigten mit sofortiger Wirkung ihre Mitgliedschaft bei der JUH. Ein Helfer ist hauptamtlich beider Johanniter Dienste Niedersachsen/Bremen gGmbH beschäftigt. Er wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Der Arbeitgeber wird arbeitsrechtliche Schritte einleiten. Außerdem hat die JUH Strafanzeige gestellt und Hausverbot erteilt. Beide Tatverdächtige haben ihre Dienstkleidung abgegeben. Beide Männer, die sechs bzw. acht Jahre bei der JUH im Einsatz waren, hatten bis jetzt einen untadeligen Ruf im Sanitätsdienst.
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- http://www.juh-nds-br.de