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Ein Jahr Intensivverlegungsdienst in Oldenburg

02.10.2009, 09:28 Uhr

Foto: D. Dahlstrom

Innenminister Schünemann zieht positive Bilanz

Den Einsatz von Intensivverlegungswagen (ITW) seit über einem Jahr feierte gestern in Oldenburg der Ortsverband der Johanniter zusammen mit dem niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann. Die ITW ermöglichen die Verlegung schwer kranker Patienten von einem Krankenhaus in eine Spezialklinik, sodass die intensivmedizinische Versorgungskette ununterbrochen sichergestellt ist. Damit wurde eine wesentliche Lücke im Transportwesen geschlossen. Thomas Mähnert, Landesvorstand der Johanniter, dankte Schünemann ausdrücklich für den „Durchhaltewillen des Innenministeriums“ zur Änderung des NRettDG, das die Grundlage für die Etablierung des neuen Verlegungssystems bildete. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, den Blick des Innenministers auf die (problematische) Vergabe- und Ausschreibungspolitik im Rettungsdienst zu lenken. Schünemann versicherte, dass es bei Ausschreibungen im Rettungsdienst nicht nur darum gehen könne, „einfach ein paar Euro zu sparen“, sondern dass auch die Leistungsstärke der Anbieter mit berücksichtigt werden müsse. Er kündigte zudem eine Evaluierung des Systems der Intensivverlegung an.

 

Mit der Novellierung des NRettDG 2007 wurde der Einsatz von Intensivverlegungswagen festgeschrieben. Jeweils ein ITW wurde daraufhin im April 2008 an den Standorten Oldenburg und Hannover in Dienst gestellt. Seitdem nutzten die Johanniter den ITW bereits für etwa 1.000 Einsätze. Die ITW sind täglich 24 Stunden in Bereitschaft, die Abfahrt der Fahrzeuge erfolgt spätestens 30 min nach ihrer Anforderung. Ausgestattet sind die Intensivverlegungswagen mit einem Intensivrespirator Raphael der Firma Hamilton Medical sowie einem Medumat Transport. Sie verfügen zudem über einen Transportmonitor, der drei invasive Druckmesslinien, Kapnographie und Pulsoxymetrie anzeigt, sowie über sechs Perfusoren und eine Infusionspumpe. Ein biphasischer Defibrillator, ein Blutgasanalysegerät sowie zwei Absauggeräte, ein Difficult Airway Management Set und spezielle Medikamente für die Intensivmedizin sind ebenfalls mit an Bord. (E. Barkmann)

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