Arbeitgeber und Betriebsrat der DRK‐Rettungsdienst Rhein‐Mosel‐Eifel gGmbH haben eine Möglichkeit zum schrittweisen Nachtdienstausstieg für ältere Mitarbeitende vereinbart. Im Zuge der Etablierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) wurde eine Betriebsvereinbarung „Gesund im Schichtdienst“ beschlossen, die für alle Rettungswachen der GmbH anwendbar ist.
Auf Grundlage von gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen sei eine altersgerechte Ausgestaltung des Schichtdienstes einer von vielen Faktoren, die maßgeblich zur Gesunderhaltung der Mitarbeitenden beitragen. Ausgangspunkt des Projekts war, dass die Einsatzkräfte der örtlichen Rettungswachen auf Basis dieser Daten für eine gesündere Gestaltung des Schichtdienstes plädierten. Besonders die älteren Kollegen sollten von einer altersgerechten Anpassung profitieren. In einer der Rettungswachen der GmbH habe man in den vergangenen Jahren bereits gute Erfahrungen mit der Nachtdienstentlastung gemacht. So wurde ein Plan entwickelt, mit dem fortan stufenweise eine Reduzierung der Nachtdienste vorgenommen werden kann:
- ab 50 Jahren = Reduzierung um 50 %
- ab 53 Jahren = Reduzierung um 75 %
- ab 55 Jahren = Ausstieg aus dem Nachtdienst
Die Betriebsvereinbarung wurde mit dem Innovationspreis Mitbestimmung 2021 des DGB ausgezeichnet. Dietmar Muscheid, ehemaliger Vorsitzender des DGB-Rheinland-Pfalz/Saarland, betont in diesem Zusammenhang, dass eine gesunde Gestaltung des Schichtdienstes im Rettungsdienst eine Voraussetzung für eine gute Notfallversorgung und einen qualifizierten Krankentransport sei. Besonders sei die altersgerechte Anpassung „richtungsweisend“ und dies gelte nicht nur für den Bereich des Rettungsdienstes.