Das Spezialeinsatzkommando des Landes Baden-Württemberg zählt zu den besten polizeilichen Eliteeinheiten in Europa, wodurch es außergewöhnlich schwierige und lebensbedrohliche Einsatzlagen bewältigen kann. Dazu verfügt das im Mai 1976 gegründete SEK im Südwesten der Republik über eine außergewöhnlich gute Ausbildung und eine spezialisierte Ausrüstung, einschließlich eines modernen Polizeihubschraubers. Allerdings gibt es bei taktischen Einsatzlagen mit einem hohen Gefährdungspotenzial keinen 100%igen Schutz, weshalb die schnelle medizinische Versorgung mit sofortiger Wirkung optimiert wurde.
Das Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg teilte am 11. September 2023 mit, dass ab sofort speziell ausgebildete Einsatzärzte das SEK bei lebensgefährlichen Einsätzen begleiten, was bundesweit einmalig ist. Dabei kann das medizinische Personal die Elitepolizisten und auch Opfer sofort im Einsatzraum medizinisch versorgen. Im Rahmen einer Feierstunde wurden auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen 3 neue Einsatzärzte für das SEK eingeführt. Zuvor wurden die Mediziner mit der Taktik des SEK vertraut gemacht, um in kritischen und besonders gefährlichen Einsatzlagen die medizinische Versorgung durchführen zu können.
Von nun an sind die approbierten Mediziner mit Facharztqualifikation ein Teil des Polizeiärztlichen Dienstes im Polizeipräsidium Einsatz, wo auch das SEK verortet ist. In einem anspruchsvollen Auswahlverfahren mussten die Einsatzärzte zuvor ihre Eignung und Fähigkeiten unter Beweis stellen. Zukünftig werden sie die Spezialeinheit u.a. bei besonders gefährlichen Einsätzen gegen bewaffnete oder auch besonders gefährliche Täter, die Organisierte- und Schwerstkriminalität, den Terrorismus sowie zur Rettung suizidgefährdeter Personen unterstützen. Da auch die Einsatzbeamten des SEK bereits über fundierte Erste-Hilfe-Kenntnisse verfügen, wird mit den neuen Einsatzärzten das System der taktischen Einsatzmedizin vervollständigt. (Scholl)