Das Österreichische Rote Kreuz hat seine Bilanz 2005 erstellt und dabei ein Sorgenkind ausgemacht: die Erste Hilfe. „Wir haben einen Rückgang von fast 5% an Teilnehmern zu verzeichnen“, so Fredy Mayer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. „Mag sein, dass darüber hinwegschaut wird – aber gäbe es nicht die verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurse für Führerscheinwerber, dann würde die Situation bereits dramatisch sein. Das ist schlichtweg alarmierend: Für uns und für die Gesellschaft. Offensichtlich ist Erste Hilfe nicht sexy genug. Fallbeispiele der letzten Zeit sind u.a. der gescheiterte Erste-Hilfe-Weltrekordversuch in der Steiermark. Oder der Quotenabsturz der Erste-Hilfe-Show mit Günther Jauch im deutschen Fernsehen. Es zieht sich also quer durch. Aber warum Menschen immer weniger Interesse am Helfen haben, kann ich nicht beurteilen. Worauf wird es in naher Zukunft hinauslaufen? Wir können noch so gute Rettungsmittel haben, wenn der Ersthelfer nicht da ist, wird schlichtweg die Zahl der intensiven Rehabilitationen oder der letalen Ausgänge nach einem Unfall in den nächsten Jahren rasant steigen. Um dem entgegen zu wirken, müssen wir rasch handeln“, so der Präsident.
Das ÖRK kam zu diesem alarmierenden Ergebnis durch die Bilanz für das Jahr 2005, die die Organisation jetzt vorlegte. Alle Zahlen dieser Bilanz gibt es im Internet unter bilanz.roteskreuz.at
Erste Hilfe nicht sexy genug
17.05.2006, 12:06 Uhr
ÖRK verzeichnet Rückgang der Kursteilnehmerzahlen