Im Landkreis Dahme-Spreewald ist gestern der erste elektrische Krankentransportwagen an die Johanniter übergeben worden. Stationiert wird das Fahrzeug an der Rettungswache Bindow. Von dort können die Krankentransporte innerhalb einer Reichweite von bis zu 120 km nach Bad Saarow, Königs Wusterhausen, Lübben oder nach Berlin mit dem Fahrzeug bewältigt werden. Die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes sollen den elektrischen KTW in einer dreimonatigen Testphase ausgiebig nutzen.
Die Ausstattung und Medizintechnik im Testfahrzeug entsprechen der eines regulären KTW im Landkreis Dahme-Spreewald. Laut Aufbauhersteller Ambulanz Mobile bestand eine der größten Herausforderungen darin, das maximal zulässige Gesamtgewicht von 3,5 t nicht zu überschreiten. Für die Energieversorgung des Patientenraums wurde eine Batterie mit einem Gewicht von rund 200 kg verbaut. Für die Blaulichtanlage wurde ein System von Valeris verwendet, das im Vergleich zu herkömmlichen Lichtinstallationen rund 15 kg weniger wiegt. Es besteht aus recycelbaren ABS-Kunststoff und macht das Fahrzeug aerodynamischer, was den Luftwiderstand bei der Fahrt verringert. Der Unterbau der Tragenlagerung ist aus einem speziellen Kunststoff gefertigt und 45 kg leichter als herkömmliche Systeme.
Die technischen Vorrausetzungen für die Aufstellung der mobilen Ladestation wurden durch die Johanniter in Abstimmung mit dem Landkreis Dahme-Spreewald geschaffen. Das Fahrzeug kann an vorhandenen Lademöglichkeiten in der Rettungswache Bindow sowie an Notfallkrankenhäusern geladen werden. Gegenwärtig kann es bis zu acht Stunden betrieben werden. Neben der Fahrzeugbatterie ist ein Energiespeicher verbaut, der den Patientenraum mit 9 kW/h Strom versorgen kann. So kann dieser in kürzester Zeit gekühlt oder beheizt werden. Als Reservefahrzeug steht der herkömmliche KTW in der Rettungswache Bindow bereit, der für den Landkreis Dahme-Spreewald rund um die Uhr vorgehalten wird.
Für den Landkreis fallen während des Testbetriebs keine Kosten an. Sie werden vom Fahrzeughersteller Daimler und Ambulanz Mobile übernommen. Die Vorabreiten zum Anschluss der Ladesäule wurden von den Johannitern finanziert. Im Anschluss an die dreimonatige Testphase entscheidet das Ordnungsamt über den dauerhaften Einsatz von E-KTW im gesamten Kreisgebiet. Die Verbände der Krankenkassen unterstützen das Projekt.