Die Anzahl der Ertrinkungsunfälle mit Todesfolge in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 % auf 644, (davon allein in Bayern 87), gestiegen. Bezogen auf den Zeitraum der letzten drei Jahre, ist die Zahl der Todesopfer in Deutschland damit um die Hälfte gestiegen – ein Ende ist nicht abzusehen. Die Zahl der „Beinahe-Ertrinkungsunfälle“ liegt um das 10-fache höher. Auf jeden tödlichen Unfall kommen 4 Unfälle, die bei den Betroffenen bleibende geistige Behinderungen zur Folge haben.
Besonders im Sommer ereignen sich derartige Unfälle an öffentlichen Gewässern. Neben Kindern und Jugendlichen ist hierbei besonders die Altersgruppe der 40 – 50jährigen betroffen: Leichtsinn und die Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit sowie Erkrankungen des Herz-, Kreislaufsystems sind die Ursachen.
Eine erfreuliche Entwicklung ist im Hinblick auf die Zahl der Ertrinkungsunfälle im Kindesalter zu verzeichnen: Im vergangenen Jahr starben 11 Kinder weniger als im Jahr zuvor. Trotz der hohen Gefährdung – im Alter von zwei bis vier Jahren ist Ertrinken aufgrund der Verlagerung des Gewichtschwerpunktes in den Kopf die häufigste Todesursache –, überleben viele Kinder, da sie über höhere Kompensationsmöglichkeiten als Erwachsene verfügen. In normal temperiertem und sehr kaltem Wasser ist die Chance einer Wiederbelebung gerade bei ihnen besonders hoch.
Um Ertrinkungsunfälle zu vermeiden, sollten Sprünge in unbekannte Gewässer unbedingt unterlassen, Baderegeln eingehalten und Kenntnisse der Wiederbelebung stets auf dem Laufenden gehalten werden. Je früher und kompetenter eine Reanimation erfolgt, desto größer ist der Erfolg. Die Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte e.V. (AGBN) appelliert deshalb, unbedingt Kenntnisse der Herz-Lungen-Wiederbelebung aufzufrischen, um sie unmittelbar einsetzen zu können.
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- http://www.agbn.de