Die extremen Sommer und die damit verbundenen Schadenslagen haben den großen Bedarf an luftbeweglichen Einsatzmitteln zur Waldbrandbekämpfung deutlich gemacht. Dazu verfügt Deutschland über Einsatzhubschrauber mit Löschwasser-Außenlastbehältern (LAB). In vielen Ländern Europas, die über Löschhubschrauber und sogar Löschflugzeuge verfügen, bemängeln Experten, dass die vorhandenen Ressourcen bzw. Kapazitäten nicht ausreichend und oftmals nicht schnell genug verfügbar seien. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Union in diesem Jahr begonnen, eine eigene Flotte aus Flugzeugen und Hubschraubern zur Waldbrandbekämpfung aufzubauen. Darüber hinaus werden zur Luftaufklärung auch immer mehr Drohnen eingesetzt, die kostengünstig zu beschaffen und schnell regional verfügbar sind.
Bereits im April hat der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes e.V., Hartmut Ziebs, mehr Löschhubschrauber in Deutschland gefordert. So seien mindestens zehn weitere Hubschrauber notwendig, um z.B. drei Großschadenslagen parallel bewältigen zu können. Die mit Außenlastbehältern versehenen Einsatzhubschrauber werden von der Bundespolizei, einigen wenigen Landespolizeien (Bayern, Hessen, NRW, Thüringen) und der Bundeswehr gestellt. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass keine Hubschrauber bereitgestellt werden konnten. Darüber hinaus können weitere Hubschrauber unterschiedlicher Größe privater Luftfahrtbetriebe für den Löscheinsatz von den für Katastrophenschutz zuständigen Ländern bei privaten Betreibern über die Leitstelle des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks Deutschland e.V. in München gemietet werden. Bei der Waldbrandbekämpfung in Lübtheen waren die Bundeswehr sowie die Bundespolizei maßgeblich an der Katastrophenhilfe beteiligt. (Scholl)
EU baut eigene Löschhubschrauberflotte auf
09.07.2019, 12:49 Uhr
Drohnen helfen bei der Luftaufklärung