Am 26. Mai gegen 15.30 Uhr hatten Bauarbeiter einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bei Kanalarbeiten in der Sundgauer Straße in Berlin-Zehlendorf entdeckt. Die amerikanische 500-kg-Bombe musste von Spezialisten des Landeskriminalamtes vor Ort entschärft werden. Weiträumige Absperrmaßnahmen und Räumungen von angrenzenden Wohnhäusern waren die Folge. Dazu setzte die Polizei 250 Beamte ein. Nach offiziellen Angaben waren im gefährdeten Bereich 9.000 Personen gemeldet.
Mit Lautsprecherwagen wurden die Menschen aufgefordert, zu Sammelplätzen zu gehen. Viele nicht gehfähige und auch bettlägerige Personen mussten mit Fahrzeugen des Rettungs- und Sanitätsdienstes zu den Betreuungsstellen gebracht werden. Für die Betreuung der evakuierten Personen wurden fünf Schnell-Einsatz-Gruppen Betreuungsdienst des Berliner Roten Kreuzes alarmiert. Zur rettungsdienstlichen Absicherung und zum Transport schwer kranker Menschen waren 10 RTW und 2 NEF der Berliner Feuerwehr und zusätzliche die SEG Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Berlin-City mitalarmiert. Die Berliner Feuerwehr richtete eine Gemeinsame Einsatzleitung in einem ELW 3 ein. Ein Großteil der Betroffenen verließ selbstständig den Gefahrenbereich, und es mussten nur 350 Personen vorübergehend in zwei Schulen untergebracht werden. Nach der Entschärfung um 23.35 Uhr konnten alle in ihre Häuser zurückkehren.