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Evakuierungseinsatz nach Bombenfund

03.11.2005, 10:59 Uhr

Foto: DRK-Kreisverband Müggelspree

ASB, MHD und JUH arbeiteten unter DRK-Leitung

Als am Montag, dem 31. Oktober 2005, bei Kanalarbeiten in der Berliner Alfred-Kowalke-Straße eine 500 Pfund schwere Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden wurde, löste dies einen der größten Einsätze für Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen aus, der je im Stadtteil Lichtenberg stattfand. Im Umkreis von 500 m wurde as Gebiet um die Fundstelle während der Entschärfungsarbeiten der Sprengmeister evakuiert. In dieser Zone befinden sich Wohnhäuser mit ca. 15.000 Mietern, darunter ein Seniorenwohnheim mit etwa 200 Bewohnern.

Der Alarm für die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes wurde um 16.02 Uhr ausgegeben. Minuten nach dem Alarm war der Einsatzleitwagen des DRK-Kreisverbandes Müggelspree vor Ort und koordinierte die Evakuierung. Das DRK war mit über 70 Einsatzkräften an der Evakuierung beteiligt. Unterstützt wurde es dabei von Mitgliedern des ASB, der Malteser und der JUH, die der Leitung des Berliner Roten Kreuzes unterstellt waren. Diese Zusammenarbeit verlief reibungslos und kollegial. Vor allem die Notevakuierung des Seniorenwohnheims direkt am Fundplatz der Bombe war äußerst schwierig. Da viele der älteren Damen und Herren gehbehindert oder bettlägerig sind, mussten Ausweichvarianten für eine angepasste Unterbringung gesucht werden. Diese wurden in einem Pflegeheim sowie in einer Grundschule gefunden.

Nachdem die Sprengmeister der Polizei die Bombe entschärft hatten, konnten die Anwohner wieder in ihre heimische Umgebung zurückgebracht werden. Kurz nach 2 Uhr nachts wurden die letzten Senioren zurückgefahren. Während dieses langen Einsatzes sorgte das DRK mit Kartoffelsuppe und Bockwurst sowie mit Kaffee und Tee für die Verpflegung der gesamten Einsatzkräfte.

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