Der künftig in Augsburg beheimatete Rettungshubschrauber wird seine Station auf dem Gelände des Zentralklinikums der Stadt haben und als Standort dafür kommt laut einem Expertengutachten nur das Dach in Frage. Denn quer über das Gelände des gewaltigen Krankenhauskomplexes spannt sich eine Stromleitung, die aus Sicherheitsgründen alle anderen Landeplätze ausschließt. Der Preis der Sicherheit ist – teuer wäre hier wohl das falsche Wort – exklusiv. Kenner schätzen ihn auf 5,5 Millionen Euro, fast schon mehr als der ausgerüstete Hubschrauber kostet, der den Platz nutzen wird. Bereits ab dem 1. April 2013 soll die Maschine, für die der ADAC den Zuschlag erhalten hat, in die Luft gehen. In sechs Monaten soll die Dachstation errichtet werden. Der Vertrag mit dem ADAC wurde nach Auskunft der Stadt Augsburg mittlerweile unterzeichnet. Man freue sich, so heißt es in einer Pressemitteilung, einen so erfahrenen und qualifizierten Betreiber gefunden zu haben. Die ADAC Luftrettung hat mit dieser Maschine ohne Zweifel auch ihr Gewicht im Konzert der europäischen Luftretter weiter erhöht.
Die Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes sehen zwar die Sicherheitslogik ein, die hinter dem Bau steckt, sind jedoch über die daraus erwachsenden Kosten alles andere als beglückt. Man habe deshalb im Vorfeld bereits Bedenken geäußert und angeregt, vielleicht doch einen anderen Standort zu prüfen, erklärt Matthias Wenig von der AOK Bayern. Leider seien diese Einwände jedoch unberücksichtigt geblieben. „Dieser Bau ist unwirtschaftlich und von unserer Seite nicht zu akzeptieren“, betont er. Eher akzeptabel wäre hier der Bau einer neuen Station „auf der grünen Wiese“ gewesen. Es sei schade, dass man es nicht geschafft habe, das Thema vor der Vergabe zu klären. Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch in der nächsten RETTUNGSDIENST. (POG)