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Explosion im U-Bahnhof

17.10.2005, 09:33 Uhr

Katastrophenschutzübung in Berlin

Bei einer Katastrophenschutzübung, die der DRK-Kreisverband Müggelspree und der DRK-Kreisverband Neukölln/Treptow am Wochenende durchführten, wurde als Schadenslage die Explosion eines Feuerwerkskörpers in der U-Bahn angenommen. Panik brach aus, die Notbremse wurde gezogen und der Zug auf offener Strecke zum Stehen gebracht. Es gab Verletzte im Zug und auf offener Strecke, weil einige panikartig aus dem Zug sprangen. Die widrigen Umstände wurden dadurch verschärft, dass das Licht im Tunnel ausfiel. Als Ort des Geschehens wurde der U-Bahnhof Jungfernheide gewählt, wo die BVG ein stillgelegtes Gleis für solche Übungen anbietet.

Ein Erkundungstrupp des KV Müggelspree sichtete die Lage und erteilte umgehend Befehle für die bereitstehenden Kräfte. Auf dem U-Bahnhof wurde innerhalb von Minuten ein Verletztensammelplatz mit zwei Intensivbehandlungsplätzen und weiteren 10 Behandlungsplätzen eingerichtet. Gleichzeitig trafen schon die ersten „Verletzen“ aus dem U-Bahntunnel ein, die durch die Polizei (Crash-Rettung) und das THW, die die Lage am Zug überprüft hatten, zu den einzelnen Verletztensammelpunkten gebracht wurden. Die Einsatzkräfte des DRK konnten umgehend den „Verletzen“ adäquate Hilfe leisten und die anwesenden Ärzte begannen mit der zweiten Sichtung. Beim Abtransport wurde das DRK von Einheiten des THW mit Trägertrupps unterstützt. In einem Ernstfall hätten die Verletzen laut Ablaufplan schnellstmöglich in die umliegenden Krankenhäuser transportiert werden können. Insgesamt wurden durch das DRK 40 „Verletzte“ behandelt, und es gab aufgrund der Übungslage 6 „Tote“ zu beklagen.

Das Ziel der ersten Übung dieser Art wurde zwar erreicht, trotzdem zeigten sich Möglichkeiten zur effizienteren Gestaltung des Einsatzes. Nachhaltig wirkte sich die Crash-Rettung durch die anderen Organisationen auf den Zeitplan des DRK aus. Die Ergebnisse der Übung werden durch die entsprechenden Fachbereiche ausgewertet und die Zusammenarbeit mit dem THW und der Bereitschaftspolizei wird zukünftig intensiviert, um auf ein solches Szenario noch besser reagieren zu können.

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