Das Rettungsdienstunternehmen Falck Österreich GmbH fordert das Land Tirol auf, den Rettungsdienst aus finanziellen und juristischen Gründen neu auszuschreiben. Jüngsten Medienberichten zufolge belaufen sich die zu erwartenden Mehrkosten im bodengebundenen Tiroler Rettungsdienst auf über sechs Millionen Euro. Dieses enorme Defizit ist nach Auffassung von Falck Österreich GmbH auf den Zuschlag für ein wirtschaftlich nicht haltbares Angebot zurückzuführen, das die Bietergemeinschaft Rettungsdienst Tirol (Rotes Kreuz Tirol, Arbeiter-Samariter-Bund Tirol, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hospitaldienst/Bereich Tirol sowie Österreichischer Rettungsdienst) im 2010 Jahr abgegeben hatte. Die Bietergemeinschaft unterbot damals den Preis der Falck Österreich GmbH um rund 10 Mio. Euro. Falck Österreich GmbH hatte mit einer Gesamtsumme von 37,5 Mio. Euro geboten.
Bereits kurz nach der Bekanntgabe zweifelte Falck Österreich GmbH mehrfach öffentlich an, dass der bodengebundene Tiroler Rettungsdienst gemäß den Anforderungen in der Ausschreibung mit diesem Budget durchführbar ist. Bereits jetzt stehe für Falck Österreich GmbH fest, dass jede Art von zusätzlicher öffentlicher Subventionierung der Bietergemeinschaft Rettungsdienst Tirol völlig inakzeptabel sei und eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung darstelle, die nicht im Einklang mit den Grundsätzen des europäischen Vergabe- und Wettbewerbsrechts stehe.
Falck Österreich GmbH sieht auch in Zukunft ein dauerhaftes Defizit in Millionenhöhe, das sich nicht durch die von der Tiroler Landesregierung angekündigten Maßnahmen schließen lässt. Deswegen müsse aus finanziellen und juristischen Gründen ein radikaler Schnitt vollzogen werden, mit der Konsequenz, dass der bodengebundene Tiroler Rettungsdienst neu ausgeschrieben werden muss.