Der Verband der Ersatzkassen (vdek) in Sachsen hat auf das Auslaufen der meisten Verträge der Luftrettungszentren im Freistaat zum 31. Dezember 2017 hingewiesen. Die vdek-Landesvertretung befürchtet, dass die Rettungshubschrauber in Sachsen nicht mehr starten dürften, wenn die neuen Verträge nicht zeitgerecht abgeschlossen werden können. „Ohne Zahlungsgrundlage können die Krankenkassen die Einsätze nicht weiter finanzieren“, beschreibt die Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen, Silke Heinke, die Situation. Für den Betrieb jedes Luftrettungszentrums müsse nach sieben Jahren eine neue Ausschreibung erfolgen, die aber durch die zuständige Landesdirektion noch nicht erfolgt und eine Zusage nach Fortschritten auf mehrmaliges Drängen der Kostenträger ausgeblieben sei.
Nach Schätzungen der vdek-Landesvertretung wird für das Vergabeverfahren eine Dauer von circa einem Jahr veranschlagt, weshalb laut Heinke die Ausschreibung jetzt kommen müsse. „Die Landesverwaltung gefährdet durch einen fehlenden Fahrplan höchst dringende und zeitkritische Rettungseinsätze“, so Heinke weiter. Erst müssten die Anforderungen an Technik und Personal festgelegt werden, denen dann die Bewerbungs- und Auswahlphase folgen müsse. Nach Schilderung des vdek benötigten die Luftrettungsbetreiber nach dem Zuschlag noch einige Monate Vorbereitungszeit. Deshalb sei eine schnelle Neuausschreibung der Luftrettung im Freistaat Sachsen durch die zuständige Landesdirektion im Auftrag des Innenministeriums notwendig. Für einen provisorischen Flugbetrieb über das Jahresende hinaus gebe es mehrere Möglichkeiten. „Aber auch hier gilt das Wettbewerbsrecht. Die verschiedenen Anbieter der Flugrettung (Anmerkung der Redaktion: deutsch Luftrettung) beobachten das Marktgeschehen sehr genau. Das Problem einfach auszusitzen wird nicht funktionieren“, so Heinke abschließend.
In Sachsen sind Rettungshubschrauber an den Luftrettungszentren „Christoph 38“ Dresden und „Christoph 46“ Zwickau (beide DRF-Luftrettung), „Christoph 61“ und „Christoph 63“ beide in Leipzig sowie „Christoph 62“ Bautzen (alle drei ADAC-Luftrettung) stationiert. Diese sind im vergangenen Jahr 5.600 Notfalleinsätze geflogen. (Scholl)