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Feuerwehr ist Abenteuer und Herausforderung

14.09.2010, 09:28 Uhr

Fotos: C. Gorber

Kreisfeuerwehrtag in Salem

Schulungstag für Führungskräfte, Hauptversammlung der Jugendfeuerwehr und Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands: gleich drei Veranstaltungen richteten die Feuerwehren des Bodenseekreises am vergangenen Samstag in Salem-Neufrach aus.  Frühmorgens hatten sich bereits rund 150 Führungskräfte versammelt, um von prominenten Fachleuten zu verschiedenen Themen geschult zu werden. Der Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, Willi Dongus, referierte über steuerrechtliche Grundlagen des Kassenwesens bei den Feuerwehren und Frank Obergöker von der Unfallkasse Baden-Württemberg informierte über Leistungen für Feuerwehrangehörige nach Unfällen. Aus dem Innenministerium war eigens der baden-württembergische Landesbranddirektor, Hermann Schröder, an den Bodensee gereist, um über Aktuelles aus dem Feuerwehrwesen zu berichten. Auch der Landesbranddirektor ging angesichts zahlreicher Verletzter und jährlich durchschnittlich einem Todesfall im Land auf die Unfallverhütung ein und mahnte an, die Vorschriften auch deswegen besonders ernst zu nehmen, weil der Dienst ein stark erhöhtes Unfallrisiko nach sich ziehe. „Der Feuerwehreinsatz ist viel, viel kritischer als die normale Arbeit“, so Schröder.

Sorge bereitete dem Landesbranddirektor der Blick auf die demografische Entwicklung: „Wenn wir keine Zuwanderung bekommen, müssen wir bis zum Jahr 2050 mit einem Rückgang der Bevölkerung um 30 Prozent rechnen“, so Schröder. Dies wirke sich auch auf die Mitgliederzahlen aus und sei umso kritischer, als es für die Sicherheit der Bevölkerung wesentlich sei, „die Masse der Einsatzkräfte auch in der Fläche zu halten“. Dazu könne man auch versuchen, verstärkt Bevölkerungsgruppen anzusprechen, die bislang in der Feuerwehr noch unterrepräsentiert seien, etwa Frauen oder Migranten. „Wir müssen auch daran arbeiten, dass die Menschen länger bleiben und wir brauchen eine innere Kultur der gegenseitigen Toleranz“ ergänzte Schröder. Er halte es durchaus für denkbar, dass ältere Feuerwehrleute gute Ausbilder im Bereich Brandschutzerziehung an Schulen oder nach wie vor eine Unterstützung bei Kleineinsätzen sein könnten. Gleichzeitig zeigte sich der Landesbranddirektor aber auch zuversichtlich, dass es gelingen könne, auch künftig genug Bürger für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu gewinnen, denn eigentlich böte der Dienst genau das, was Menschen heute oft suchten: „Feuerwehr ist Abenteuer, Feuerwehr ist eine echte Herausforderung!“, sagte Schröder.

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