Das Bundesinnenministerium hat eine Studie über die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Organisation der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr in den neuen Bundesländern vorgelegt. Untersucht wurden dabei die Freiwilligen Feuerwehren, der Katastrophenschutz sowie der Rettungsdienst. Die Personalsituation im künftigen Rettungsdienst wurde dabei als geringeres Problem eingestuft, da sich Notfallrettung und Krankentransport überwiegend auf hauptamtliches Personal stützen. Ein wesentlich ernsteres Szenario zeichneten die Verfasser der Studie hingegen bei den Feuerwehren und beim größtenteils ehrenamtlich organisierten Katastrophenschutz. Da die neuen Bundesländer ohnehin strukturschwächer und weniger dicht bevölkert seien als die alten, wirke sich der Bevölkerungsrückgang hier besonders nachhaltig aus. So wird z.B. bei den Feuerwehrangehörigen in der entscheidenden Altersklasse von 20 bis 45 Jahren ein Rückgang um 36% bis 2030 vorhergesagt.
Hinzu kommt: Der Bedarf wächst trotzdem, denn „weniger Menschen“ bedeuten nicht „weniger Einsätze“. Dieser Grundsatz würde nur gelten, wenn die demografische Entwicklung anders verläuft, also die Zahl älterer und damit potenziell hilfebedürftiger Menschen nicht ständig zunehmen würde. Für die mangelnde Bereitschaft, sich in Hilfsorganisationen zu engagieren, macht die Studie mehrere gesellschaftliche Faktoren verantwortlich. Um diesem Defizit abzuhelfen, werden verschiedene Vorschläge gemacht, von finanziellen Anreizen wie einer so genannten „Feuerwehrrente“ für ehrenamtlich tätige Angehörige von Feuerwehren und Hilfsorganisationen bis hin zur Berücksichtigung des ehrenamtlichen Engagements bei der Vergabe von Arbeits- und Ausbildungsplätzen.
Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema finden Sie in der nächsten IM EINSATZ. (POG)