Laut Informationen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) überlegt die Innenbehörde der Stadt Hamburg, die Hilfsorganisationen stärker als bisher in die Notfallbeförderung einzubinden, um Kosten bei der Berufsfeuerwehr zu sparen. Die Hilfsorganisationen sollen angeboten haben, die Rettung in Teilen der Stadt ganz von der Feuerwehr zu übernehmen. Im Juni wollen sich die Hilfsorganisationen deshalb mit dem neuen Innensenator Udo Nagel zu einem Gespräch treffen, um den Vorschlag zu unterbreiten.
Die Feuerwehr ist von diesen Vorstellungen wenig begeistert. Feuerwehrchef Dieter Farrenkopf sieht die Sicherheit der Bürger gefährdet. Denn schließlich sei jeder Feuerwehrmann Rettungshelfer und Brandbekämpfer in einer Person. „Und daran wollen wir auch festhalten“, erklärte Farrenkopf gegenüber dem NDR. Außerdem seien keine großen Einspareffekte zu erwarten, da die Rettung kostendeckend betrieben würde.
Von kostendeckender Notfallbeförderung bei der Feuerwehr kann aber laut Landesrechnungshof nicht die Rede sein. Erst im Januar dieses Jahres rüffelten die Kassenprüfer die fixen Helfer dafür, dass die Gebühren schon seit über elf Jahren die Kosten nicht mehr abdeckten. Derzeit befindet sich die Feuerwehr in Preisverhandlungen mit den Krankenkassen. Man braucht dringend Geld. Irgendwie muss nämlich das jährliche Defizit von gut zehn Millionen Euro im Rettungshaushalt abgetragen werden. (Frank Sommer)
Finanznot bei der Hamburger Feuerwehr
13.05.2004, 13:50 Uhr