Im Rahmen einer Ausschreibung hat das Saarland als erstes Bundesland die flächendeckende Einführung eines Telenotarztsystems vergeben. Den Zuschlag erhielt die Firma Corpuls (GS Elektronische Geräte G. Stemple GmbH), die nun gemeinsam mit dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar das Projekt realisieren wird. Zukünftig wird die nahtlose Vernetzung von Telenotarzt und dem Rettungsdienst am Einsatzort durch die Telemedizinlösung corpuls.mission erfolgen. Die flexible Softwarelösung wird durch die vorhandenen Defibrillatoren der Firma Corpuls in den Rettungswagen ergänzt. Perspektivisch ist damit eine Unterstützung des Regelrettungsdienstes durch einen Notarzt mithilfe von Telemedizin möglich. Das Produkt wird in den kommenden Monaten durch Corpuls an die Kundenanforderungen angepasst. Dabei werden mindestens 66 RTW ausgestattet sowie das gesamte Rettungsfachpersonal der Beauftragten des ZRF-Saar geschult. Beteiligt ist auch der lokale Partner von Corpuls, die Firma Meßmer Medizintechnik GmbH in Landau in der Pfalz.

Zuvor ist bereits im benachbarten Rheinland-Pfalz an der BG-Unfallklinik Ludwigshafen der erste Telenotarztstandort feierlich eröffnet worden. Das neue System startete zunächst mit drei RTW und soll langfristig ebenfalls auf das gesamte Bundesland ausgedehnt werden. Die Einführung des Telenotarztes in den beiden südwestlichen Bundesländern wird von Corpuls als wichtiger Meilenstein bezeichnet, der die Strategie zum weiteren Vorantreiben der Telemedizin bestärkt. Corpuls blickt als Marktführer für Medizingeräte in der Notfallmedizin auf jahrzehntelange Erfahrung zurück, wodurch bereits seit 2020 Telenotarztstandorte mit der Gesamtlösung corpuls.mission in Betrieb sind. So kann das Rettungsfachpersonal über Smartphones weitere Notfallmediziner mithilfe von Audio- oder Videoübertragung an den Einsatzort holen. Eine Ergänzung kann durch Kameras und Netzwerktechnik im RTW erfolgen. Durch Corpuls werden Rettungsdienste weltweit mit telemedizinischen Systemen u.a. auch in Australien, Frankreich und Norwegen ausgestattet. (Scholl)