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Flexi-RTW zur Gebietsabsicherung

10.07.2023, 13:01 Uhr

Foto: A. Donderer

ZRF Donau-Iller erprobt Fahrzeugkonzept in Krumbach


An der BRK-Rettungswache in Krumbach wird seit dem 1. Juli 2023 täglich von 7.00 bis 23.00 Uhr ein sogenannter Flexi-Rettungswagen (Flexi-RTW) betrieben. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug, das zusätzlich zur vorhandenen rettungsdienstlichen Infrastruktur speziell für Gebietsabsicherungen vorgehalten wird und für die Betreuung mehrerer umliegender Versorgungsbereiche zuständig ist. Rückt in einem der Versorgungsbereiche der originär zuständige RTW zu einem Einsatz aus, wird von der ILS Donau-Iller zeitnah der Flexi-RTW (Funkrufname Krumbach 71/2) zur Gebietsabsicherung in den entsprechenden Versorgungsbereich entsandt und positioniert sich an einem möglichst gut geeigneten Standort (im Regelfall die Rettungswache, da es hier die Infrastruktur für die Besatzung gibt). Dort verbleibt der Flexi-RTW so lange, bis der originär zuständige RTW wieder frei wird und sich in der Nähe seines Versorgungsbereichs befindet, sodass er diesen wieder selbst absichern kann. Der Flexi-RTW kehrt in Folge an seine Heimatwache zurück oder steht für Gebietsabsicherungen in anderen Versorgungsbereichen zur Verfügung.

Primär ist der Einsatz des Flexi-RTW insbesondere in Versorgungsbereichen geplant, in denen es kein lokales Krankenhaus gibt und die Bindungszeiten der RTW entsprechend lange sind. Dafür gelten folgende Vorgaben:

  • Der Flexi-RTW wird unmittelbar nach Alarmierung des originär zuständigen RTW in dessen Bereich zur Gebietsabsicherung entsandt, eine Transportentscheidung o.Ä. wird nicht abgewartet.
  • Der Flexi-RTW steht nicht für Krankentransporte oder planbare Verlegungen zur Verfügung.
  • Der Flexi-RTW ist an seiner Heimatwache in Krumbach bei Verfügbarkeit beider Fahrzeuge immer der „zweite RTW“, es findet kein „first-in-first-out“ statt. Nur so kann der Flexi-RTW im Bedarfsfall für Gebietsabsicherungen zur Verfügung stehen.

In einem zunächst zwölfmonatigen Erprobungszeitraum soll die Wirksamkeit des Konzepts erprobt werden. Der zuständige Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller möchte dabei auch ermitteln, ob der Flexi-RTW immer nur einen Versorgungsbereich absichert oder ob ggf. auch eine Positionierung an einer strategisch günstigen Stelle sinnvoll ist, z.B. an der Grenze zweier verwaister Versorgungsbereiche. Zudem möchte man untersuchen, wie viele Versorgungsbereiche der Flexi-RTW absichern kann. Im Rettungsdienstbereich Donau-Iller leben aktuell rund 507.000 Menschen auf einer Fläche von 2.576 km². Man geht davon aus, dass insbesondere die Versorgungsbereiche Jettingen und Krumbach im Landkreis Günzburg sowie die Versorgungsbereiche Babenhausen und Kirchheim im Landkreis Unterallgäu von dem Fahrzeug profitieren werden.

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