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Förderpreise für Rettungsdienststudien vergeben

03.03.2023, 09:40 Uhr

Ulrich Schreiner (Geschäftsführer Björn-Steiger-Stiftung), Dr. Tobias Ahnert (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Kreis Euskirchen), Gökmen Aktas (Klinik für Unfallchirurgie der MHH) und Nicole Steiger (Björn-Steiger-Stiftung) (v.l.) (Foto: Björn-Steiger-Stiftung)

Je 10.000 Euro für Projekte in Euskirchen und Hannover


Die Björn-Steiger-Stiftung fördert mit je 10.000 Euro zwei wissenschaftliche Studien zur Verbesserung der Notfallversorgung in Deutschland. Zum einen handelt es sich um eine Untersuchung von Dr. Tobias Ahnert, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Kreis Euskirchen, bei der es um die Vorgehensweise zur Ersteinschätzung von Notfallpatientinnen und -patienten nach einem Unfall geht. Stuft man z.B. Patientinnen und Patienten allein aufgrund des Unfallmechanismus ein, werden sie in über der Hälfte der Fälle einer Behandlung zugewiesen, die mehr knappe Kapazitäten bindet als notwendig. Daher wird im Studienprojekt ein veränderter Kriterienkatalog zur Ersteinschätzung eingesetzt, damit zukünftig Patientinnen und Patienten zielgerichteter den Krankenhäusern zugewiesen werden. In weiteren Studien soll die Aussagekraft des veränderten Kriterienkatalogs zwischen Luftrettung und Bodenrettung sowie einer urbanen Umgebung und einem ländlichen Flächenkreis untersucht werden.

Die zweite Förderung geht an die Mediziner Gökmen Aktas, Christian Macke und Tarek Omar Pacha von der Klinik für Unfallchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. Das Team untersucht, ob eine frühe Gabe von Antibiotika durch den Rettungsdienst bei Patientinnen und Patienten mit offenen Verletzungen spätere schwere Infektionen verhindert bzw. reduziert. Ausgewertet werden in der Studie u.a. die Dauer des Krankenhausaufenthaltes, der Zeitraum bis zur vollständigen Genesung und die Operationshäufigkeit. Ziel der Studie ist, den zeitlichen Verzug der Antibiotikagabe so gering wie möglich zu halten, um im besten Fall Infektkomplikationen nach Verletzungen weiter zu reduzieren. Von besonderer Bedeutung sehen die Autoren die Frage nach dem Nutzen vor allem bei Patientinnen und Patienten mit verlängerter Versorgungszeit im Rettungsdienst.

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