Gemeinsam mit der Firma Kaitec in Hösbach und der Technischen Hochschule Aschaffenburg arbeitet der Landkreis Aschaffenburg an einem Projekt, um die Funkkommunikation unter den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Not- und Katastrophenfällen zu verbessern. Hierfür soll ein digitales TETRA-Gleichwellensystem aufgebaut werden. Dessen Vorteil liege darin, dass es anders als das zelluläre Mobilfunknetz auf einer einzigen Frequenz arbeite und damit der Herausforderung um den Mangel an verfügbaren Frequenzen begegne. Die Schwierigkeit liege wiederum in der Gefahr von Signalinterferenzen in den Überlappungszonen benachbarter Sendeanlagen. Diese müssten daher äußerst genau miteinander synchronisiert und abgestimmt werden. Um Interferenzen zu vermeiden, solle das Netzverhalten theoretisch modelliert werden. Dies sei der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten des Labors für Schaltungstechnik der Technischen Hochschule Aschaffenburg unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler.

Bereits im Sommer soll ein erstes Testnetz im Landkreis Aschaffenburg auf Feuerwehrgerätehäusern sowie auf öffentlichen und privaten Einrichtungen aufgebaut und unter Realbedingungen erprobt werden. Hierfür haben Landrat Dr. Alexander Legler, Kaitec-Geschäftsführer Christoph Schmitt und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bochtler von der Technischen Hochschule am 17. April 2024 einen Vertrag zwischen dem Landratsamt und den Kooperationspartnern unterzeichnet. Eine erste Vorauswahl möglicher Standorte konnte bereits getroffen werden. In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen sollen in den kommenden Wochen die ersten Einrichtungen mit Antennen und Basisstationen ausgerüstet werden.