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Frankfurt testet Notfallsanitäter-Erkunder

12.09.2022, 09:17 Uhr

Foto: J. Dommel/Johanniter

Dreimonatiges Pilotprojekt im Bahnhofsviertel


In Frankfurt am Main ist am 1. September das Pilotprojekt „Notfallsanitäter-Erkunder im urbanen Bereich (NotSan-Erkunder)“ gestartet. Es wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) mitgetragen und wurde im Sinne der Experimentierklausel als Ausnahme von den sonstigen Regelungen des Landesrettungsdienstplans zugelassen. Das Projekt läuft zunächst bis zum 30. November 2022 und kann noch verlängert werden. Dann soll auch beurteilt werden, ob und wie eine Weiterführung des Projekts im Rettungsdienstbereich Frankfurt am Main, aber auch darüber hinaus möglich und sinnvoll ist und welche Schritte für eine langfristige Etablierung erforderlich sind.

Notfallsanitäter-Erkunder sollen zunächst im Großraum des Frankfurter Bahnhofsviertels tätig werden. Der Bezirk stellt einen Einsatzschwerpunkt im Rettungsdienstbereich Frankfurt am Main dar, in dem eine hohe Anzahl an Notfalleinsätzen ohne Transport in eine Behandlungseinrichtung erfolgt. Das Einsatzmittel NotSan-Erkunder soll täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr im Einsatz sein und aus einer Notfallsanitäterin oder einem Notfallsanitäter mit Assistenz bestehen, die mindestens über die Qualifikation Sanitätshelfer verfügt. Das Team wird durch die Zentrale Leitstelle Frankfurt disponiert, wenn vom Meldebild von einer Behandlung vor Ort oder einem minderdringlichen Einsatz ohne Transport auszugehen ist (Stichwort R0/R1). Sollte durch den NotSan-Erkunder ein Transportbedarf in eine Behandlungseinrichtung indiziert werden, fordert dieser einen RTW oder N-KTW nach. Bei Bedarf kann der NotSan-Erkunder den N-KTW auch in die Klinik begleiten. Die Johanniter werden das Pilotprojekt als Mitinitiator durchführen. Die Finanzierung der Personal- und Materialkosten erfolgt durch die Hilfsorganisation, die sich mit den Kostenträgern abgestimmt hat. Das HMSI hat bereits bestätigt, dass dies Kosten des Rettungsdienstes sind.

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