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Fraunhofer richtet Labor für mobile digitale Unterstützung von Notfalleinsätzen ein

11.02.2005, 15:13 Uhr

Computer statt Kurierfahrten

Die Fraunhofer-Gesellschaft investiert jetzt in ein mobiles Labor für BOS-Datenkommunikationstechnik, das gegenwärtig am Fraunhofer-Institut IPSI in Darmstadt eingerichtet wird. Experten von Berufsfeuerwehren und Landesfeuerwehrschulen sowie der Leitstellenhersteller CKS Systeme GmbH & Co KG unterstützen das Projekt, mit dem Gefahrgutdaten, Messergebnisse von Spürwagen, Pläne von brennenden Werkshallen und bildlich dargestellte Ausbreitungssimulationen für freiwerdende Gefahrstoffe auf tragbare Computer im Einsatzleitwagen, vielleicht auch direkt am Handgelenk des Zugführers am Einsatzort übertragen werden sollen. Gleichzeitig sollen die Einsatzleiter vor Ort ihre Lagemeldungen elektronisch übermitteln und sogar Bilddaten an die Leitstelle senden können. Damit werde den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) die Möglichkeit eröffnet, auf Informationen viel einfacher zuzugreifen, als dies heute mit dem alten Polizei- und Feuerwehrsprechfunk möglich ist. Die Darmstädter Forscher wollen Möglichkeiten entwickeln und erproben, die an bereits weit verbreitete Systeme problemlos angekoppelt werden können und deren Infrastruktur mit nutzen, um die Investitionskosten für Behörden und Organisationen überschaubar zu halten und schnell Verbesserungen zu erreichen.

Das neue BOS-Datenkommunikations-Labor des IPSI umfasst neben stationären und robusten mobilen Rechnern für verschiedene Zwecke ein Arsenal mit allen für Behörden und Organisationen relevanten drahtlosen Kommunikationstechniken: Wireless LAN und Bluetooth, GPRS- und UMTS-Datenadapter, Satellitenfunkgeräte für die Netze Iridium, Thuraya, Globalstar und Inmarsat, eine Datenfunklösung für den existierenden BOS-Analogfunk, sowie demnächst auch eine Ausstattung für den digitalen Bündelfunk. Die aufwändige Satellitentechnik ermöglicht eine Kommunikation mit der von ISDN gewohnten Geschwindigkeit sogar während der Fahrt. Neben der Kommunikationsausstattung, die portabel ist und somit auch vor Ort unter realistischen Bedingungen bei den Beratungskunden eingesetzt werden kann, verfügt das IPSI über ein zweites Highlight: Ein komplettes Feuerwehr-Einsatzleitsystem der CKS Systeme GmbH & Co KG, an das innovative mobile Clients in den Einsatzleitfahrzeugen angedockt werden können. Mit der in dieser Zusammenstellung für ein Forschungsinstitut einmaligen Ausstattung kann das IPSI Firmen sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bei Auswahl und Aufbau von Kommunikationsnetzen für innovative Informationssysteme im Notfall- und Rettungswesen beraten und unterstützen sowie eigene Software-Entwicklungen an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Für Technik, die nur Feuerwehren zugänglich ist (etwa spezielle Fahrzeuge und stationäre 4-m-Funkanlagen) kann das IPSI im Rahmen bestehender Kooperationen auf deren Ausrüstung zugreifen. Vorgestellt wird das Labor erstmals auf der Computermesse CeBIT vom 10. bis 16. März in Hannover (Fraunhofer-Gemeinschaftsstand, Halle 9, Standnummer 36, Arbeitsplatz 1.04).

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