Bereits in diesem Monat will der brandenburgische Kreis Märkisch-Oderland seinen früheren Rettungsdienst-Eigenbetrieb in eine gemeinnützige GmbH umwandeln. Dieser Betrieb wird eine 100-Prozent-Tochter des Kreises bilden. Basis der Entlohnung der Mitarbeiter soll ein Haustarif bilden, der derzeit verhandelt wird. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di fordert hingegen die Anwendung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) und stößt dabei auf Widerspruch. „Dieser Tarifvertrag ist für uns nicht flexibel genug“, zitierte die „Märkische Oderzeitung“ die Geschäftsleitung des jetzigen Eigenbetriebs. So lasse der TVöD z.B. keinen 24-Stunden-Dienst zu, der sich für die Mitarbeiter aber als vorteilhaft erwiesen habe und enthalte zu „starre Vergütungsstrukturen“. Favorisiert werde deshalb ein Tarif mit dem Deutschen Industrie- und Handelsangestelltenverband (DHV), der vor allem im Rettungsdienst in den neuen Bundesländern weit verbreitet ist. Seine Kritiker werfen ihm stets vor, den Anforderungen der Arbeitgeber zu weit entgegenzukommen.
Der Rettungsdienst Märkisch-Oderland soll im Zuge der Neuordnung in drei Bereiche unterteilt werden: Nord mit den Rettungswachen Bad Freienwalde, Wriezen und Strausberg, Süd mit Seelow, Müncheberg, Letschin und Rathstock sowie West mit Neuenhagen, Rüdersdorf und Eggersdorf. In einem ersten Schritt hatte der Kreistag von Märkisch-Oderland die Rekommunalisierung seines Rettungsdienstes zum 1. Januar 2012 beschlossen, die Frage, ob dazu eine eigenständige GmbH gegründet werden solle, aber zunächst noch offen gelassen. Bislang betreuten DRK, die Johanniter und die Rettungsdienst MOL-Ost GmbH mit insgesamt 117 Mitarbeitern den Rettungsdienst. Ihnen wurde der Betriebsübergang in die neue Gesellschaft angeboten. (POG)