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„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“

06.06.2013, 14:43 Uhr

Foto: M. Leitner/BRK Berchtesgadener Land

85.000 Hilfskräfte im Hochwasser-Einsatz

Die Überschwemmungen in Mitteleuropa haben bisher 11 Todesopfer (Stand: 5. Juni) gefordert und mehrere zehntausend Menschen aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben. In Deutschland sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums an der Bewältigung der Hochwasserlage aktuell rund 55.000 Einsatzkräfte der Feuerwehren und 5.000 Helfer der Hilfsorganisationen beteiligt. Die Bundesregierung unterstützt seit dem 30. Mai die Länder mit rund 25.000 Kräften des Technischen Hilfswerks, der Bundespolizei und der Bundeswehr bei der Bewältigung der Hochwasserlage. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordiniert die Hilfeersuchen der betroffenen Länder und Verteilung von Ressourcen.

In den ostdeutschen Hochwassergebieten entlang der Elbe und ihrer Nebenflüsse ist die Lage vielerorts weiter kritisch. Sachsen will zügig effektivere Gesetze zum Hochwasserschutz. Ministerpräsident Tillich sagte: „Das Gemeinwohl muss auch über dem Wohl des Einzelnen stehen können.“ Mit Blick auf gescheiterte oder verzögerte Baumaßnahmen sagte er, man könne nicht warten, bis jeder seine Meinung gesagt habe. Die Verfahren müssten verkürzt werden. In einigen überschwemmten Gebieten hätten die Bewohner keinen Hochwasserschutz gewollt. Bei den Soforthilfen werde der Freistaat aber keine Unterschiede machen.

Angesichts der großen Schäden in den betroffenen Gebieten hält der deutsche Städtetag unter seinem Präsidenten Ulrich Maly weitere Hilfen des Bundes für unumgänglich. Die angekündigten Soforthilfen in Höhe von 100 Mio. Euro seien „wichtig zur kurzfristigen Unterstützung“, sagte Maly der „Saarbrücker Zeitung“, allerdings dürften die Schäden insgesamt aber deutlich höher sein. Deshalb müsse man, wenn das ganze Ausmaß sichtbar werde, über weitere Hilfen sprechen, so Maly.

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