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GMLZ ist Nationale Kontaktstelle für den Bevölkerungsschutz

01.06.2010, 09:08 Uhr

Foto: BBK

Melde- und Lagezentrum ab heute im 24-Stunden-Betrieb

Ab dem heutigen Tag übernimmt das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) von Bund und Ländern im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Aufgabe der zentralen und offiziellen Kontakt- und Koordinierungsstelle in Deutschland für nationale, europaweite und internationale Melde- und Informationsverfahren bei Schadenlagen im Bevölkerungsschutz. Das GMLZ bearbeitet auf Entscheidung des Bundesministeriums des Innern (BMI) 11 Melde- und Warnverfahren als nationale Kontaktstelle, dem so genannten National Contact Point (NCP), im Bevölkerungsschutz.

Mit der Aufgabenerweiterung wird der neuen Gesetzeslage Rechnung getragen, die sich aufgrund der Änderungen des Gesetzes über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes ergeben haben. Das GMLZ ist damit ab sofort als Fachlagezentrum zuständig für Meldeverfahren zum schnellen Informationsaustausch der EU-Mitgliedstaaten bei radiologischen Lagen, Schnellwarnsysteme für biologische, chemische und atomare Bedrohungen und Angriffe auf europäischer Ebene, Meldungen bei internationalen Großschadenslagen mit Folgen für die Umwelt, Informationsverfahren bei grenzüberschreitenden Auswirkungen von Industrieunfällen, die nächtliche Beobachtung der IT-Sicherheitslage für das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) außerhalb dessen Dienstzeit (Weckfunktion), den Informationsaustausch über gesundheitliche Fragestellungen, Meldeverfahren zum Schutz von Binnen- und Seegewässern, das Euro-atlantische Koordinierungszentrum für Katastrophenhilfe der NATO, das EU-Gemeinschaftsverfahren und das Krisenkoordinationsverfahren der EU.

Zur Aufgabenwahrnehmung ist das GMLZ ab heute im 24-Stunden-Betrieb durchgehend auch an Wochenenden und Feiertagen besetzt. Damit kann das GMLZ seinen Partnern und Kunden – u.a. den Lagezentren der Innenministerien der Länder, diversen Bundesressorts sowie anderen Bedarfsträgern – weitere Dienstleistungen im Informations- und Ressourcenmanagement anbieten. Das GMLZ steuert und koordiniert länder- und organisationsübergreifend Informationen und Ressourcen bei großflächigen Schadenlagen oder sonstigen Lagen von nationaler Bedeutung. In enger Kooperation mit anderen Behörden und Institutionen erstellt es Gefahren- und Schadensprognosen sowie aktuelle globale Lagebilder und ist somit ein wichtiger Dienstleister im Bevölkerungsschutz.

Darüber hinaus ist das GMLZ für internationale Hilfeersuchen, die Deutschland erreichen, die erste Anlaufstelle. Bei Ressourcenengpässen bei großen Schadenslagen im Ausland übernimmt das GMLZ die Organisation und Vermittlung der angefragten Hilfeleistungen aus Deutschland. Die rechtliche Grundlage dazu bildet das EU-Gemeinschaftsverfahren, das die Kooperation der EU-Mitgliedstaaten beim Katastrophenschutz fördert. (Scholl)

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