Grenzenlos kommunizieren können nach einem Probebetrieb nun offiziell die Notärzte und Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Berchtesgadener Land sowie der Rettungswache Fridolfing im Landkreis Traunstein: Mit insgesamt fünf neuen Funkgeräten können sich die Bayern nun direkt über die entsprechenden Frequenzen mit ihren österreichischen Partnerorganisationen verständigen. Die Anschaffung wurde zur Hälfte über den Dispositionsfonds der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein mit Mitteln der Europäischen Union aus Interreg III A gefördert. Die andere Hälfte stammt aus Eigenmitteln der EuRegio und der BRK-Spendenaktion „Leben schützen“.
Die Funkgeräte werden in Zukunft dauerhaft auf vier Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) und einem BRK-Einsatzleitwagen (ELW2) im bayerischen Grenzgebiet mitgeführt und dienen damit der grenzüberschreitenden Netzwerkbildung und Einsatzabstimmung. Bei Großeinsätzen sollen die neuen Geräte die Kommunikation zwischen BRK und ÖRK erleichtern. ÖRK-Fahrzeuge, die zur Unterstützung nach Bayern geschickt werden, können von der jeweiligen Einsatzleitung direkt eingewiesen und angesprochen werden. Kommen BRK-Einheiten in Österreich zum Einsatz, so kann der mit dem Funkgerät ausgestattete BRK-Einsatzleiter direkt mit seinen österreichischen Kollegen sprechen und muss nicht auf indirekte Lagemeldungen seiner eigenen Leitstelle warten.
Die Geräte sind mit insgesamt fünf Kanälen programmiert und ermöglichen eine Kontaktaufnahme mit der Landesleitstelle Salzburg, der Bezirksleitstelle Zell am See (Pinzgau), der Bezirksleitstelle Hallein (Tennengau) und der Leitstelle Ried im Innkreis. Für Einsätze in den grenznahen Achberg- und Lärchberg-Tunnelanlagen, durch die die Pinzgauer Bundesstraße B178 führt, wurde ein spezieller Tunnel-Rettungskanal einprogrammiert. Neben den BRK-Notarzteinsatzfahrzeugen in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Fridolfing wurde auch der Einsatzleitwagen des BRK-Kreisverbands Berchtesgadener Land mit einem österreichischen Funkgerät und dem entsprechenden Fahrzeug-Ladegerät ausgestattet. Bereits sieben Mal wurde der Freilassinger Notarzt im vergangenen Jahr zu Einsätzen im Bereich der ÖRK-Dienststelle Riedersbach (Oberösterreich) nachgefordert.
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