Großschadensereignisse, die Evakuierungen notwendig machen, sind besonders in Grenzgebieten eine Herausforderung, denn in anderen Ländern gelten jeweils andere gesetzliche Regelungen, Zuständigkeiten und Vorgehensweisen, etwa bei der Alarmierung der Bevölkerung. Hier setzt das dreijährige, vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geförderte Forschungsprojekt „Grenzüberschreitende großräumige Evakuierungsplanung am Beispiel Deutschland-Schweiz“ an. Unter Federführung des Instituts für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der Fachhochschule Köln bearbeiten das Innenministerium Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Freiburg und die Landkreise Waldshut und Lörrach sowie das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) und die Kantone Aargau und Basel-Stadt offene Fragen in der grenzüberschreitenden Evakuierungsplanung.
Bei der Auftaktveranstaltung Anfang Juni im baden-württembergischen Waldshut-Tiengen konkretisierten die Partner die Fragestellungen des Projektes und die Aufgabenverteilung. „Unsere erste Aufgabe ist es, den Abstimmungsbedarf in beiden Ländern zu identifizieren und die bereits existierenden Planungen im Grenzraum zu untersuchen und zu bewerten“, erläutert Ulrike Pohl-Meuthen, Projektleiterin am IRG. „Am Ende der Projektlaufzeit legen wir den für den Katastrophenschutz zuständigen Stellen auf schweizerischer und deutscher Seite ein Konzept für grenzüberschreitende großräumige Evakuierungen vor. Zudem soll ein konkretes Verfahren zur Entscheidungsunterstützung zur Verfügung gestellt werden.“ Das Konzept werde dabei so allgemein gehalten sein, dass es auch auf andere Regionen übertragbar sei. Bei einer Übung zum Abschluss der Zusammenarbeit soll das Konzept einem ersten Praxistest unterzogen werde.
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