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Große Notfallübung am Flughafen Stuttgart erfolgreich verlaufen

21.04.2005, 09:17 Uhr

Ziele der Übung war neben der Verletztenversorgung auch die schnelle Ermittlung der Passagierdaten

Über 1.000 Personen waren am Samstag, 16. April 2005, an der bisher größten Notfallübung beteiligt, die am Flughafen Stuttgart abgehalten wurde. Unter der Überschrift „Filder Airport 2005“ übten von 14 bis 18 Uhr Rettungskräfte aus der gesamten Flughafenregion den Ernstfall. Bei einem simulierten Flugzeugunglück wurden bestehende Notfallplanungen überprüft und geprobt, ob das Zusammenspiel der Einsatzkräfte reibungslos funktioniert.

Im Einsatz waren neben der Flughafenfeuerwehr und der Berufsfeuerwehr Stuttgart auch freiwillige Feuerwehren aus den Anrainergemeinden, die Deutsche Rettungsflugwacht, das Deutsche Rote Kreuz, die US-Feuerwehr am Flughafen und weitere Organisationen und Behörden. Der gedachte Übungsverlauf sah folgendes Szenario vor: Ein anfliegendes Flugzeug der Gesellschaft Ground Air mit 30 Passagieren an Bord kollidiert mit einer Maschine der Filder-Airlines, die nach Fehlinterpretierung eines Funkspruchs zu früh auf die Startbahn gerollt war.

Eine ausrangierte Tupolev 154, die am Flughafen für Berge- und Katastrophenübungen benutzt wird, wurde auf dem Vorfeld des Frachthofs realitätsnah als verunglückte Filder-Airlines-Maschine hergerichtet. Das fiktive Unglück ereignete sich um14 Uhr, bereits drei Minuten später war die Flughafenfeuerwehr für Löscharbeiten und Erstversorgung vor Ort. Die bei einem Großalarm vorgesehene Alarmierungskette der externen Rettungskräfte wurden aktiviert, wobei es durch die mit Blaulicht und Martinshorn anrückenden Helfer auf den Straßen in der Umgebung kurzfristig zu leichten Verkehrsbehinderungen kam.

138 ehrenamtliche Verletztendarsteller wurden entsprechend geschminkt und von Ersthelfern des Flughafens und Notärzten versorgt, wobei auch die im Katastrophenfall übliche Triage trainiert wurde. Insgesamt waren 650 Einsatzkräfte und 150 Einsatzfahrzeuge vor Ort. Dazu kamen etwa 300 Fachbeobachter.

Hauptsächliche Ziele der Übung waren neben der Verletztenversorgung auch die schnelle Ermittlung der Passagierdaten an der Unfallstelle und der Datenaustausch zwischen dem Kreisauskunftsbüro, der zuständigen Feuerwache und der Polizei mittels einer neuen Software. Auch die Betreuung von Angehörigen und Abholern und die Information der Medien wurden bei der Übung überprüft.

Die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) übten darüber hinaus im Anschluss an die Bergung der Verletzten die Spurensicherung nach einem Flugzeugunglück.

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