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Großübung „Schwarzes Loch“ in Lengerich

09.11.2011, 09:54 Uhr

Foto: H. Scholl

1.200 Einsatzkräfte übten ICE-Unfall in Tunnel

Am vergangenen Wochenende startete tief in der Nacht die Großübung „Schwarzes Loch“ in Lengerich (Nordrhein-Westfalen). Somit wurde die Mittelstadt zum Mittelpunkt eines komplexen Einsatzgeschehens bei dem ein ICE-Unfall mit über 120 leicht bis schwer Verletzten in einem Eisenbahntunnel angenommen wurde. Neben der schweren Zugänglichkeit des Tunnels stellten auch bahnspezifische Besonderheiten höchste Anforderungen an die eingesetzten Kräfte. Bevor erste Maßnahmen beginnen konnten, musste erst einmal die Oberleitung abgeschaltet und die Bahnstrecke für die Einsatzkräfte freigegeben werden.

Danach konnte – unter Einsatz von Loren zum schnellen Abtransport der Opfer – mit der Räumung der Schienen sowie der Rettung und Evakuierung aus dem verunglückten Zug begonnen werden. Um den organisierten und strukturierten Einsatz der Kräfte zu ermöglichen, wurden zwei Bereitstellungsräume eingerichtet. Ein Behandlungsplatz (BHP) wurde aufgebaut und betrieben sowie der Patiententransport in die umliegenden Kliniken organisiert. Für Angehörige wurde eine Personen-Auskunfts-Stelle (PAS) eingerichtet, die Informationen über den Verbleib der Opfer erteilen konnte.

An der Großübung waren neben dem Notfallmanager der Deutschen Bahn AG und technischen Einheiten der DB auch Einsatz- und Spezialeinheiten der Feuerwehren aus den Kreisen Steinfurt, Warendorf und Osnabrück sowie der Berufsfeuerwehren Osnabrück, Hamm und Münster eingesetzt. Zur Sicherstellung des Brandschutzes in Lengerich wurde ein Löschzug in Bereitstellung gehalten. Die anderen Feuerwehren entsandten Teileinheiten und konnten damit selbst für den Brandschutz sorgen. Darüber hinaus waren das THW, der Rettungsdienst, die DLRG, das DRK, die Johanniter und Notärzte sowie die Bundes- und Landespolizei in die Großübung eingebunden. Insgesamt waren an der Katastrophenschutzübung rund 1.200 Personen beteiligt. (Scholl)

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