Hubert Ulrich, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag des Saarlandes, erklärte gestern zu den Ergebnissen einer Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bei Atomkatastrophen, dass der Katastrophenschutz in keiner Weise auf atomare bzw. radioaktive Großschadenslagen wie in Fukushima vorbereitet sei. Dabei stellte er deutlich heraus, dass radioaktive Stoffe weit größere Räume verstrahlen würden als bisher angenommen. Dies habe zur Folge, dass ganze Städte evakuiert werden müssten, was derzeit in der Notfallplanung überhaupt nicht vorgesehen sei. Vor diesem Hintergrund betonte Ulrich: „Wir fordern daher, dass der saarländische Katastrophenschutz umgehend überprüft wird.“
Offenbar würde in den deutschen Notfallplanungen nur das Szenario berücksichtigt, dass radioaktive Substanzen lediglich über mehrere Stunden oder Tage freigesetzt werden. Demgegenüber würden Atomkatastrophen über mehrere Wochen und mit wechselnden Windrichtungen wie vor einem Jahr in Japan in den Notfallplänen keine Berücksichtigung finden. Bezugnehmend auf die regionale atomare Bedrohungs- und Gefahrenlage durch die französischen AKW im benachbarten Cattenom und Fressenheim fordert Ulrich die dringende Überprüfung, „ob die saarländischen Katastrophenschützer vorbereitet sind“. (Scholl)