Am Mittwoch, den 20. September, gab Landrat Theo Melcher den Startschuss für die Rohbauarbeiten am Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Olpe (GAZ). Am 26. September 2022 fasste der Olper Kreistag mit einer großen Mehrheit den Beschluss, das Projekt umzusetzen. Das Gefahrenabwehrzentrum entsteht an der Kreisstraße 36 zwischen Olpe und Drolshagen-Berlinghausen am südlichen Rand des interkommunalen Gewerbeparkes „Hüppcherhammer“. Die Grundstücksgröße beträgt 22.361 qm, die bebaute Fläche umfasst 2.609,29 qm und die Gesamtnutzfläche des GAZ 4.729,95 qm (inkl. Technik und Verkehrswege 7.251 qm). Mit der Umsetzung sind die Kreiswerke Olpe (KWO) beauftragt worden. Insgesamt sind für den Bau 36,1 Mio. Euro angesetzt. Das Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Olpe beherbergt künftig gleich mehrere Einrichtungen im Rettungswesen sowie im Brand- und Bevölkerungsschutz.
Die Leitstelle für Brandschutz, Hilfeleistung, Katastrophenschutz und Rettungsdienst wurde im Jahr 1996 im Kreishaus eingerichtet. Diese Räumlichkeiten würden mittlerweile nicht mehr den vorgeschriebenen und üblichen Standards gerecht. Insbesondere sei der derzeitige Standort räumlich nicht geeignet, die Anforderungen des Leitstellenverbundes mit den Nachbarkreisen Hochsauerland und Siegen-Wittgenstein zu erfüllen. In diesem Verbund, der um den Märkischen Kreis und Kreis Soest erweitert werden soll, soll gewährleistet sein, dass jede Leitstelle bei einem Totalausfall einer anderen Leitstelle die Disposition im entsprechenden Kreis mit übernehmen kann. Auch für die Bewältigung von Großeinsatzlagen oder Katastrophen fehlten dem Kreis Olpe räumliche und technische Möglichkeiten. Daher wird im GAZ bedarfsgerechter Platz für die Leitstelle sowie für die Einsatzleitung und den Krisenstab, die Erledigung administrativer Aufgaben im Bereich des Bevölkerungs- und Brandschutzes sowie des Rettungswesens geschaffen.
Die Rettungswache Olpe wird vom bisherigen Standort „In der Trift“ verlegt und in das neue Gefahrenabwehrzentrum integriert. Von hier aus soll künftig die rettungsdienstliche Versorgung von Teilen der Stadtgebiete von Olpe und Drolshagen erfolgen. Außerdem wird die Rettungswache die Funktion einer Lehrrettungswache übernehmen. Ergänzend hierzu werden entsprechende Fahrzeughallen und Technikräume errichtet. Des Weiteren wird im GAZ eine zentrale Ausbildungsstätte für die Freiwilligen Feuerwehren der sieben Städte und Gemeinden im Kreis Olpe mit Schulungsräumen, Übungsflächen im Freien sowie einem Übungshaus entstehen.
Das nachhaltige Bauprojekt wird nach BEG-40-Standard (Bundesförderung für effiziente Gebäude; Effizienzhaus benötigt nur 40% der Primärenergie) realisiert. Dieser werde baubegleitend zertifiziert. Heizung und Kühlung funktionieren auf Basis regenerativer Energien mit einer sogenannten Eisspeicher-Heizung. Eine Photovoltaikanlage (70 kWp), Dachbegrünung und eine Zisterne für die Regenwassernutzung tragen zur nachhaltigen Ausrichtung bei. Das von der Feuerwehr für Übungszwecke benötigte Löschwasser wird aufbereitet und stets einer erneuten Verwendung zugeführt.