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Hälfte der Arztstellen der Berliner Feuerwehr unbesetzt

10.01.2019, 09:06 Uhr

Foto: K. von Frieling

Neuanschaffung von RTW und NEF geplant


Der Berliner Senat hat aufgrund einer Anfrage des Abgeordneten Benedikt Lux (Grüne), Auskunft über die Inanspruchnahme der Notfallrettung im Land Berlin in den Jahren 2017 und 2018 gegeben. Laut Senat sind die Einsatzzahlen von RTW und NEF von 2015 bis 2017 deutlich gestiegen. Für das Jahr 2018 liegt noch keine statistische Auswertung vor. Die Dauer eines Einsatzes eines RTW der Feuerwehr belief sich 2017 auf rund 60 Minuten. Der Einsatz eines NEF dauerte ca. 48 Minuten. Der Senat beantwortete auch eine Frage zur Ausbildung von Notfallsanitätern. 2018 wurden im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst insgesamt 231 Nachwuchskräfte eingestellt. Von diesen sollen 68 (25,8%) zu Notfallsanitätern qualifiziert werden. Aus der Antwort des Senats geht des Weiteren hervor, dass 2018 kein Notarzt in der Leistelle ständig anwesend war, obwohl dies gemäß § 8 des Rettungsdienstgesetztes (RDG) erforderlich ist. Die telefonische Erreichbarkeit einer Oberärztin bzw. eines Oberarztes vom Dienst (OAvD) sei jedoch immer gegeben gewesen. Es müssten weitere Stellen besetzt werden, um eine ständige Anwesenheit eines Notarztes in der Leistelle zu gewährleisten. Dies sei jedoch aufgrund der Tarifsituation für Ärzte im Land Berlin sehr schwer. Zurzeit seien nur 7 von 13 Arztstellen der Berliner Feuerwehr besetzt. Auch ein Telenotarztsystem zur Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort konnte bisher nicht eingeführt werden, da der hierfür zuständige Arzt im Oktober gekündigt hatte.

Der Grünen-Abgeordnete wies in seiner Anfrage darauf hin, dass in der Leitstelle der Berliner Feuerwehr bisher nur eine Punkt-zu-Punkt-Disposition aller Rettungsmittel stattfindet. Dies führt dazu, dass trotz Verfügbarkeit von Rettungsmitteln in der Nähe die weiter entfernten eingesetzt werden. Seitens der Feuerwehr ist geplant, mit dem nächsten Release-Update der Software des Einsatzleitsystems im Februar 2019 eine neue, georeferenzierte Dispositionsstrategie einzuführen. Laut Angaben des Senats werden die Ausgaben für Neubeschaffung 2019 im Vergleich zu 2018 steigen. Die Ausgaben für neue RTW belaufen sich auf 3,4 Mio. und für neue NEF auf 2 Mio. Euro. Für Lehr- und Unterrichtsmaterial sind Ausgaben in Höhe von 500.000 Euro geplant. Insgesamt sind für 2019 Ausgaben von ca. 17 Mio. Euro veranschlagt. 2018 wurden hingegen nur circa 13,5 Mio. ausgegeben. Die meisten Ausgaben werden im Bereich der Brandbekämpfung getätigt.

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