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Helfen über Organisationsgrenzen hinweg

25.11.2013, 15:34 Uhr

Foto: M. Grimm

3. Odenwälder First-Responder-Tag in Buchen

Am Samstag fand zum dritten Mal der OFIRTA statt, der Odenwälder First-Responder-Tag. Fast 180 Teilnehmer konnten kostenlos an der Veranstaltung teilnehmen. Inhaltliche Schwerpunkte in diesem Jahr waren die Erstversorgung beim Kreislaufstillstand und die Zusammenarbeit über die Grenzen der verschiedenen Fachdienste hinweg. Den Auftakt machte ein Rückblick auf die Entwicklung der First Responder, also der organisierten und ausgebildeten Ersthelfer von den ersten Projekten in den USA vor nunmehr 40 Jahren bis zur heutigen großen Verbreitung auch in Deutschland. RETTUNGSDIENST-Redaktionsmitglied Dr. Peter Poguntke berichtete auch über zahlreiche formale Probleme, die zu klären waren, ehe entsprechende Systeme etabliert werden konnten. Dr. Eduard Kehrberger stellte in seinem Vortrag die besonderen Herausforderungen bei der Versorgung übergewichtiger Patienten dar, für die in Kürze auf Landesebene ein Konzept verabschiedet werden soll.

Der nächste Themenblock war der Zusammenarbeit mit der Feuerwehr als wichtigem Partner der Rettungsdienste gewidmet. Sehr anschaulich und praxisnah erläuterte Sebastian Klos von der Mosbacher Feuerwehr die Möglichkeiten und Grenzen des Drehleitereinsatzes bei der Versorgung von Notfallpatienten. Auf die Sicherung der Einsatzkräfte bei der Rettung aus Höhen und Tiefen ging Thomas Eiler von der Feuerwehr Hardheim ein, der Techniken der Absturzsicherung vorstellte. „Wenn wir wollen, dass mehr Menschen Erste Hilfe leisten, müssen wir ihnen zeigen, wie einfach das ist“, war eine zentrale Aussage des Vortrages von Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, der die Einsatzkräfte aufforderte, in ihren Heimatgemeinden ein Netzwerk der Ersten Hilfe zu knüpfen und auf das Projekt mit Laien-Defibrillatoren (AED) im Neckar-Odenwald-Kreis hinwies. Besonderheiten bei der Wiederbelebung von Kindern stellte Dr. Christian Gernoth in seinem praxisnahen Beitrag dar, in dem deutlich wurde, dass bei Patienten aller Altersstufen ein Faktor entscheidend ist: die Zeit, die vergeht, bis die Hilfe einsetzt.

Der abschließende Themenblock war dem Vorgehen beim „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) gewidmet. Hintergrund ist die bevorstehende Einführung einer neues Konzepts im Neckar-Odenwald-Kreis. Michael Kiefner, Leiter des Rettungsdienstes und der Integrierten Leitstelle Mosbach, stellte wichtige Eckpunkte der Handlungsanweisung dar, die von verschiedenen Fachdiensten gemeinsam erarbeitet wurden. Dass nicht nur Verletzte oder Erkrankte, sondern auch andere Betroffene zu betreuen sind, war Henning Waschitschek vom Notfallseelsorge-/Notfallnachsorgedienst im Neckar-Odenwald-Kreis ein wichtiges Anliegen. Abschließend verdeutlichte Dr. Oliver Gutzeit anhand seines Berichtes von einem schweren Kleinbusunfall im Bereich der Burg Stolzeneck, wie schnell die Einsatzdienste im ländlichen Raum an ihre personellen Grenzen stoßen können und wie wichtig die bereichsübergreifende Zusammenarbeit ist.

Bücher zum Thema:

First Responder: Verstärkung für die Rettungskette

14.90(incl. UST, exkl. Versandkosten) P. Poguntke, M. Eichner 446 978-3-943174-13-7

  • 2. Auflage 2013
  • 112 Seiten
  • 28 Abbildungen
  • durchgehend farbig
  • Softcover

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