Mehr als 300 Führungskräfte der Hilfsorganisationen kamen am Samstag ins Klinikum Großhadern zur Fachtagung „Führen von Einsatzkräften“ des Münchner Roten Kreuzes. Zum Rahmenthema „Bevölkerungsschutz für alle: Selbst- und Fremdhilfe bei besonderen Einsatzlagen“ gaben Referenten aus verschiedenen Perspektiven Impulse.
Diskutiert wurden Themen wie der Umgang mit Hilfsbedürftigen in Katastrophen oder die Warnung der Bevölkerung vor Gefahren. Technisch ging es neben den klassischen Warnwegen und -medien auch um Warn-Apps wie NINA und Katwarn, digitale Radios, Werbetafeln der Städtereklame und Navigationsgeräte. Julian Kerth stellte zudem die Ergebnisse seiner Studie zur Selbsthilfefähigkeit von Einsatzkräften vor. Gerade bei großflächigen und länger andauernden Einsätzen und Schadenslagen werden die Helfer schnell selbst zu Betroffenen. Ergebnisse seiner Umfrage: Die Helfer sind privat im Durchschnitt nur etwas besser auf Katastrophen vorbereitet als die Bevölkerung generell. Über die Lelex-Übung im April 2018 am Münchner Hauptbahnhof berichteten Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä und Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble. Fazit der Polizei: Einsatzkonzepte müssen zwingend geübt werden, auf besondere Einsatzlagen muss sofort auch ohne Spezialkräfte reagiert werden können. Aus Sicht der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr ist vor allem das gegenseitige Verständnis für die Belange der jeweils anderen Organisation entscheidend und ein schneller Abtransport der Patienten aus dem für den Rettungsdienst sicheren Bereich.
Die Fachtagung dient der Fortbildung von beruflichen und ehrenamtlichen Führungskräften der Hilfsorganisationen aus ganz Bayern. Die Veranstaltung wird von einem ehrenamtlichen Team des Münchner Roten Kreuzes organisiert.
Helfer sind nur etwas besser auf Katastrophen vorbereitet als die Bevölkerung
12.11.2018, 12:18 Uhr
Fachtagung „Führen von Einsatzkräften“ des Münchner Roten Kreuzes