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Hessen begegnet dem Fachkräftemangel im Rettungsdienst

07.06.2017, 09:06 Uhr

Foto: P. Böhmer

Diskutiert werden Arbeitszeitmodelle und mehr Kompetenzen der Notfallsanitäter

Aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten René Rock von der FDP geht hervor, wie Hessen dem Fachkräftemangel im Rettungsdienst begegnen will. In der Drucksache 19/4764 vom 29. Mai 2017 werden als Ursachen für die schwierige Personalsituation die folgenden Punkte benannt: fehlende familienfreundliche Arbeitszeiten, ungünstige Pausenregelungen im Rettungsdienst, entstandene Ausbildungslücke durch das Notfallsanitätergesetz, Auslauf der Ausbildung zum Rettungsassistenten, geringe Vergütung der Notfallsanitäter, Abwerbung des Rettungsdienstpersonals durch die Krankenhäuser für die Notaufnahmestationen (mit besseren Arbeitszeiten und höherer Vergütung) und die eng begrenzte Kompetenz der Notfallsanitäter (sie führe zu Motivationsverlust).

Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) habe daher am 3. April 2017 eine AG „Fachkräftemangel im Rettungsdienst“ mit allen wesentlich am Rettungsdienst in Hessen Beteiligten eingerichtet. In dem Gremium würden zurzeit u.a. Themen wie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle (mit denen insbesondere Notfallsanitäterinnen für den Rettungsdienst gewonnen werden könnten), neue Arbeitszeitmodelle (kürzere Arbeitszeiten), Anhebung der Kompetenzen der Notfallsanitäter, bessere Vergütung der Notfallsanitäter, Arbeitgeberzusatzleistungen und Arbeitgeberzuschüsse (für Kinderbetreuungsplätze, Gewinnteilhabe, Altersvorsorge, Nahverkehrsmittel, kostengünstige Unterkunft) diskutiert werden. Bei der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe am 25. Oktober 2017 sollen dann Prioritäten herausgearbeitet werden.

Aus der Antwort geht auch hervor, dass seit dem Jahr 2014 975 Rettungsassistenten die Weiterbildung zum Notfallsanitäter erfolgreich abgeschlossen (Stand 1. April 2017). Im Jahr 2014 waren es 116, im Jahr 2015 275, im Jahr 2016 368 und in diesem Jahr bisher 34. Eine Unterscheidung des Ausbildungsganges wurde dabei ebenso wenig vorgenommen wie in Ehrenamt und Hauptamt.

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