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Hessen-SPD zu Gewalt im Rettungsdienst

16.11.2012, 12:26 Uhr

Foto: SPD-Landtagsfraktion Hessen

Besserer Schutz und gesetzliche Änderungen gefordert

Um der Zunahme von Übergriffen auf Mitarbeiter von Rettungsdiensten entgegenzuwirken, hat der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Hessen, Dr. Thomas Spies, gesetzliche Änderungen gefordert: „Wir können nicht hinnehmen, dass Angehörige des Rettungsdienstes immer häufiger Opfer von Angriffen werden. Wer sich für die Rettung anderer einsetzt, muss selbst optimal geschützt sein. Dazu wollen wir eine entsprechende Regelung im Rettungsdienstgesetz“, so der SPD-Politiker auf der heutigen Pressekonferenz in Wiesbaden.

Die Vorschläge gehen laut Fraktion auf Untersuchungen zurück, nach denen es in den letzten zehn Jahren eine deutliche Zunahme von Angriffen auf Mitarbeiter im Rettungsdienst gegeben hat. Demnach seien 59 Prozent der Rettungskräfte innerhalb eines Jahres Opfer eines gewalttätigen Angriffs gewesen. „Diese Tatsache kann ich selbst bestätigen", so Dr. Spies, der regelmäßig als Notarzt tätig ist. Nach einer Anhörung mit Wissenschaftlern, Rettungsdienstorganisationen und Verbänden sei man zu dem Schluss gekommen, „den Rettungsdienst selbst besser vorzubereiten.“ Weil Angriffe oft spontan, nicht selten alkoholisiert oder aus einer erregten Situation heraus erfolgten, habe eine Verschärfung des Strafrechts vor wenigen Jahren keinen Nutzen gehabt. Deshalb müssten vor allem die Einsatzkräfte Techniken erlernen, mit denen kritische Entwicklungen früh erkannt und abgewendet werden könnten.

Jeder Rettungsdienstmitarbeiter solle „eine Ausbildung in Deeskalationstechniken sowie Selbstschutz“ bekommen und diese regelmäßig trainieren. Dies sei auch die Forderung der Rettungsdienste und der Fachwissenschaft. „Wenn eine Situation schwierig wird, nützen Strafandrohungen nichts mehr, sondern Kenntnisse, wie man sich aus der Situation retten kann, bevor etwas passiert ist.“ Nächste Woche werde der Gesetzentwurf im Landtag in erster Lesung beraten. 

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