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Hessen will Zahl vermeidbarer Rettungsdiensteinsätze reduzieren

24.03.2022, 11:01 Uhr

Foto: K. von Frieling

Schnittstellenprojekt zur ambulanten Notfallversorgung gestartet


Gestern wurde in Hessen das Modellvorhaben „Sektorenübergreifende ambulante Notfallversorgung“ (SaN) in drei Landkreisen offiziell gestartet. Es soll dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten durch eine enge Verzahnung zwischen ambulantem und stationärem Sektor sowie den zentralen Leitstellen des Rettungsdiensts genau die Versorgung erhalten, die im jeweiligen Einzelfall notwendig ist. Ziele des Pilotprojektes sind die Reduzierung vermeidbarer Einsätze des Rettungsdienstes sowie die Entlastung der Notaufnahmen in Krankenhäusern bei ambulant versorgbaren Patientinnen und Patienten unter Berücksichtigung des Grundsatzes ambulant vor stationär. Das SaN-Projekt besteht aus drei Teilelementen:

  • Die zentralen Leitstellen des Rettungsdiensts und die Leitstellen der KV Hessen werden technisch verknüpft, damit die Patientinnen und Patienten von einem System in das andere übergeben werden können.
  • Patientinnen und Patienten, bei denen ein ambulanter und kein stationärer Behandlungsbedarf besteht, werden in einer Partnerpraxis versorgt. Um dies zu ermöglichen, werden die Partnerpraxen mit ihren Kapazitäten im interdisziplinären Versorgungsnachweis IVENA in Echtzeit dargestellt.
  • Mit der Software „SmED“ (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland) wird ein einheitliches Ersteinschätzungsverfahren zur Beurteilung der Patientinnen und Patienten angewendet.

Damit würden einige der zentralen Gedanken des Papieres der Bertelsmann-Stiftung zur Neuordnung der Notfallversorgung (mehr dazu in RETTUNGSDIENST 3/2022) aufgegriffen, heißt es in einer Pressemitteilung der beteiligten Projektpartner. Dabei handelt es sich um das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH), die Hessische Krankenhausgesellschaft, der Main-Taunus-Kreis, der Main-Kinzig-Kreis, der Landkreis Gießen, die Landesärztekammer Hessen, die Verbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen in Hessen, der Hessische Landkreistag und der Hessische Städtetag sowie das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Die Projektbeschreibung des Hessenmodells SaN ist hier zu finden.

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