Im Kreisausschuss des Kreises Warendorf ist am 8. Mai 2020 der „Erfahrungsbericht Rettungswesen 2019“ vorgestellt worden. Darin ist festgehalten, dass erstmals seit dem Jahr 2012 die kreisweite Hilfsfrist (Eintreffzeit innerhalb von 12 Minuten) unter den Zielerreichungsgrad von 90% gefallen ist. Zurückgeführt wird das auf die weiterhin zunehmende Inanspruchnahme des Rettungsdienstes durch die Bevölkerung und die sich ändernde Klinikstruktur. Die Entwicklung sei „nicht verwunderlich“, wie es in dem Bericht heißt. Daher sei bereits bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres ein Gutachterbüro beauftragt worden, um die Rettungsmittelvorhaltung und Struktur des Rettungsdienstes zu untersuchen. Die Firma Orgakom habe im Vergleich zum Untersuchungszeitraum 1. April 2014 bis 31. März 2015 einen Anstieg von rund 9.200 Einsatzfahrten (+ 21%) in der Zeit vom 1. Mai 2018 bis 30. April 2019 errechnet. Um dauerhaft das angestrebte kreisweite Hilfsfristniveau von 90% halten bzw. erreichen zu können, seien entsprechende Maßnahmen erforderlich. Vor dem Hintergrund des Ergebnisses der Untersuchung soll der Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Warendorf noch im Sommer 2020 fortgeschrieben werden.
Der Erreichungsgrad der durchschnittlichen Eintreffzeit liegt im Kreisgebiet bei 89,6% (im Jahr 2018: 90,1%). Mit 93,93% besonders gut schneidet der Bereich Ahlen ab (durchschnittliche Eintreffzeit: 6:19 Minuten), weit abgeschlagen ist der Einsatzort A2, dort liegt die durchschnittliche Eintreffzeit bei 13:05 Minuten (Erreichungsgrad: 47,2%). Allerdings kam es dort auch nur zu 106 Einsätzen. Insgesamt kam es im Kreisgebiet Warendorf im Jahr 2019 zu 52.643 Einsatzfahrten und -flüge (darunter auch Einsätze, die durch Leistungserbringer außerhalb des Kreisgebietes wahrgenommen wurden). Im Jahr 2018 lag die Zahl noch bei 50.714.