Im Jahr 2010 kam bei etwa 140.000 von insgesamt 280.000 Rettungsdiensteinsätzen die Berliner Feuerwehr zu spät. Diese Zahlen bestätigte der Bezirksgruppenvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in der Berliner Feuerwehr, Michael Schombel. Pro Tag fahre die Feuerwehr in Berlin etwa 1.000 Einsätze, davon seien rund 750 Rettungsdiensteinsätze. Die offiziellen Hilfsfristen betragen 8 Minuten, die tatsächliche Eintreffzeit lag jedoch im Schnitt bei 8,69 Minuten. Damit wurde das vereinbarte Schutzziel von 8 Minuten bei der Hälfte der Einsätze verfehlt.
Die Gewerkschaft verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Feuerwehr dringend 300 zusätzliche Einsatzkräfte benötige, um den derzeitigen Personalstand von 3.120 Mitarbeitern zumindest zu halten. Darüber hinaus werden bis zum Jahr 2015 fünf Rettungswagen pro Jahr zusätzlich benötigt. Um diese Fahrzeuge auch besetzen zu können, müssten jährlich 53 weitere Mitarbeiter eingestellt werden, das entspreche einer Gesamtzahl von 265 Einsatzkräften bis 2015. Bislang stünden dafür keine finanziellen Mittel bereit. Selbst die Kosten für die Brandschutzkleidung muss die Berliner Feuerwehr (rund 3 Mio. Euro) aus „eigener Tasche“ finanzieren – immerhin rund drei Millionen Euro. So müsse erst einmal auf eigentlich dringend erforderliche Neuanschaffungen bei den Einsatzfahrzeugen verzichtet werden.