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Hilfsfristeinhaltung in Bayern gesunken

04.12.2018, 09:23 Uhr

Foto: Rettungsdienstbericht Bayern 2018

INM legt Rettungsdienstbericht vor


Das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) in München hat kürzlich den „Rettungsdienstbericht Bayern 2018“ veröffentlicht. Dieser gibt einen Überblick über die Entwicklung des rettungsdienstlichen Einsatzgeschehens der letzten 10 Jahre sowie eine ausführliche Darstellung des Jahres 2017. Laut Bericht stieg die Anzahl der Notfälle in Bayern von 2008 bis 2017 um 53% – von 684.000 auf 1.045.000. In 82% der Versorgungsbereiche konnte im Jahr 2017 die 12-Minuten-Hilfsfrist eingehalten werden. Im Jahr 2014 konnte allerdings noch ein Wert von knapp 95% erzielt werden. Laut Bericht sei dies auf die stetig steigenden Einsatzzahlen, die Veränderungen in der Krankenhauslandschaft, den demografischen Wandel und die Inanspruchnahme des Rettungsdienstes bei nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen und Verletzungen zurückzuführen.

Die Anzahl der Notfälle mit Beteiligung eines Notarztes stieg während der 10 Jahre von 358.000 auf 433.000 Notfallereignisse an (+21%). Bis zum Jahr 2010 lag der Notarztanteil in Bayern somit bei etwa 52%. Seit 2010 ist der Anteil rückläufig und erreichte 2017 einen Wert von 42%. Im Jahr 2008 wurde der Notarzt bei 15% der Notfallereignisse nachgefordert. Dieser Wert stieg auf 21% im Jahr 2017 an. Die Beteiligung von Notärzten bei der Versorgung von Notfällen sowie die Nachforderungsquote von Notärzten wiesen dabei deutliche regionale Unterschiede auf.
 
Ähnlich verhält es sich mit den Luftrettungseinsätzen. Bis zum Jahr 2010 nahmen diese in Bayern leicht ab. Von 2010 bis 2017 stiegen die Einsätze wieder um 31% auf rund 25.100 an. Luftrettungsmittel kamen dabei erwartungsgemäß überwiegend in den bayerischen Landkreisen zum Einsatz (ca. 90%). Das Einsatzaufkommen der Luftrettungsmittel lag im Jahr 2017 zwischen 850 (ITH „Christoph Nürnberg“) und knapp 2.000 Einsätzen (RTH „Christoph 18“). Auch die Anzahl an Einsätzen von qualifizierten Ersthelfern stieg von 2008 bis 2015 in Bayern auf knapp über 70.000 Einsätze an, im Jahr 2017 wurden 62.400 Einsätze von Helfern vor Ort bzw. First Respondern verzeichnet.

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