Unter dem Titel „Teure Blaulichteinsätze“ berichtete das WDR-Politikmagazin „Westpol“ am vergangenen Sonntag über die Kosten im Rettungsdienst am Beispiel des Kreises Aachen. Dort wurden die Leistungen europaweit für die Dauer von fünf Jahren ausgeschrieben und damit eine Kostenersparnis von 300.000 Euro erreicht. So hätten die Johanniter, die weiterhin die Wache im Aachener Nordkreis besetzen, den Preis um 25% gesenkt. Nach Angaben des Geschäftsführers Ralf Rademacher hätte man die Hilfsleistungen diesmal weniger großzügig kalkuliert als früher.
Der RTW-Einsatz im Kreis Aachen kostet jetzt noch 320 Euro pro Fahrt. Andere Kommunen würden mehr zahlen, da sie auf eine europaweite Ausschreibung verzichten. Udo B. Crespin vom Kreis Euskirchen, wo z.B. 446 Euro für einen RTW-Einsatz berechnet werden, begründet die Ablehnung so: „Wir haben einfach die Sorge, dass wir gegebenenfalls dann eben zweite oder dann auch dritte Klasse an Rettungssanitätern bekommen.“ Auch die Krankenkassen, so heißt es in dem Beitrag, fordern mehr Wettbewerb und Kontrolle im Rettungsdienst. Kommunen, die den Wettbewerb nicht selbst nutzen, sollten die Preisverhandlungen denjenigen überlassen müssen, die die Leistung auch zahlen. Wilfried Jacobs vom AOK Rheinland/Hamburg: „Wir verhandeln mit den Ärzten und Krankenhäusern ja auch die Preise. Die werden ja auch nicht aufgedrückt. Es ist der einzige Bereich im Gesundheitswesen, der von den Kommunen aufgedrückt wird. Und das kann nicht so bleiben.“
Den kompletten TV-Beitrag kann man sich hier ansehen.
Hilfsleistungen weniger großzügig kalkuliert als früher
01.11.2007, 10:12 Uhr
WDR-Politikmagazin berichtete über „Teure Blaulichteinsätze“