Aufgrund von anhaltendem Starkregen stiegen die Pegel zahlreicher sächsischer Flüsse binnen kürzester Zeit vom Freitag zum Samstag stark an. Besonders dramatisch verschärfte sich die Lage in den Flussgebieten der Mulde und der Lausitzer Neiße mit ihren Nebenflüssen. In einem Keller eines Hauses in Neukirchen bei Chemnitz starben am Samstag bei einem Hochwasser drei Menschen.
Besonders angespannt ist die Lage im Landkreis Görlitz entlang der Neiße an der polnischen Grenze. In der Stadt Zittau im Dreiländereck, wo Neiße und Mandau zusammenfließen stiegen die Pegel binnen Stunden besorgniserregend an. Bereits am Samstagvormittag wurde am Pegelmesspunkt Zittau der Richtwert für die Alarmstufe 3 der Lausitzer Neiße überschritten. Durch weiter anhaltenden Regen spitzte sich die Lage in den Oberläufen der Lausitzer Neiße auf tschechischem Gebiet dramatisch zu. Am Samstagnachmittag wurde in Zittau der Richtwert der Alarmstufe 4 (320 cm) bereits um fast 40 cm überschritten.
Ein Scheitelpunkt der Welle erreichte die Stadt Görlitz in der Nacht vom Samstag zum Sonntag. Am Pegel Görlitz stagnierte der Wasserstand am Sonntagmorgen von 2.00 bis 5.30 Uhr bei 698 cm. Seitdem steigt der Wasserstand nur geringfügig an. In Görlitz wie auch in weiteren Orten mussten die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk zahlreiche Menschen aus ihren Häusern evakuieren und in Notunterkünften unterbringen. Unterhalb Zittau in Höhe Ostritz kam es zur Überflutung des Deiches sowie oberhalb Görlitz zum Durchbruch der Wassermassen der Lausitzer Neiße in Richtung Berzdorfer See. Beide Situationen führen zu einer Abflachung der Hochwasserwelle der Lausitzer Neiße.