Laut Umfrage sind 92% der Beschäftigten im Rettungsdienst sind davon überzeugt, mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. 81% der Befragten sind jedoch der Meinung, dafür nicht leistungsgerecht entlohnt zu werden. Des Weiteren wird die Arbeit im Rettungsdienst als außerordentlich belastend empfunden, sowohl physisch als auch psychisch. 89% der Beschäftigten müssen sehr häufig oder oft schwer heben, tragen oder stemmen. Ein noch höherer Anteil gibt an, häufig in ungünstiger Körperhaltung arbeiten zu müssen. Mehr als die Hälfte der Befragten (54%) gibt an, während der Arbeit Gefühle sehr oft oder häufig verbergen zu müssen. Im Arbeitszusammenhang respektloses Verhalten erfahren haben bereits 85% der Befragungsteilnehmenden. Bei fast jeder und jedem (98%) kam es schon zu Konflikten mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen, Umstehenden oder anderen Personen.
Die ungünstigen Arbeitszeiten (abends, nachts) wirken sich bei 99% der Beschäftigten im Rettungsdienst nachteilig aus, da sich Beruf und Privatleben oft nur schwer miteinander vereinbaren lassen. Außerdem gaben 69% der Befragten an, Abstriche bei der Qualität ihrer Dienstleistung machen müssen, um das Arbeitspensum zu schaffen. Auch Überstunden sind eher die Regel als die Ausnahme. 90% arbeiten mehr als einmal pro Monat über den eigentlichen Dienstplan hinaus, fast die Hälfte (44%) tut das mindestens einmal pro Woche oder gar täglich.
Die für die Beschäftigten im Rettungsdienst nach dem DGB-Index Gute Arbeit ermittelten Werte lassen aufhorchen. Unter sechs der elf Qualitätskriterien werden die Arbeitsbedingungen hier als schlecht bewertet. Gute Werte wurden für die Kriterien Sinn der Arbeit und Beschäftigungssicherheit berechnet. Insgesamt werden die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst mit 42 Punkten als schlechte Arbeit bewertet– mehr als 20 Punkte unter dem Durchschnitt aller Berufe.
Hohe Belastungen bei Beschäftigten im Rettungsdienst
05.12.2023, 16:27 Uhr
Ver.di veröffentlicht Ergebnisse repräsentativer Befragung