So antwortet Karin T., nachdem Sie an einem vom Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) gestellten Verkehrsunfall vorbeigefahren war, ohne zu helfen. So wie sie seien 85% der Fahrer weitergefahren und hätten keine Erste Hilfe geleistet, so das Ergebnis des ÖAMTC, der das Unfallszenario gemeinsam mit dem Landespolizeikommando Burgenland simulierte. Nur jeder 7. Autofahrer sei seiner Hilfspflicht nachgekommen, sagte ÖAMTC-Generalsekretär Oliver Schmerold. Von 246 Fahrern hätten nur 38 unmittelbar reagiert und angehalten.
Marion Seidenberger, Verkehrspsychologin des Verbands, hat die Autofahrer befragt und fasst die Erklärungsmuster der Weiterfahrer zusammen. Diese geben zum einen an, sie hätten nichts bemerkt, zum anderen, dass sie die Situation überfordere. "Im Vordergrund steht die Angst, etwas falsch zu machen. Ein Großteil der Lenker erlebte zum ersten Mal so eine Situation", so Seidenberger. Dass die Fahrer entgegen ihren Aussagen den Unfall mehrheitlich wahrgenommen haben, würden die Aufzeichnungen der Blickbewegungen bestätigen.
Für den Test hatte der ÖAMTC an der B 50 bei Eisenstadt ein rauchendes Unfallauto an den Straßenrand gestellt und in direkter Nähe einen regungslosen Mann auf die Wiese gelegt. Es hatte ganze sechs Minuten gedauert, bis der erste Autofahrer anhielt. Zudem gingen bei der über den Test informierten Leitstelle im gesamten Testzeitraum von zwei Stunden lediglich zwei Notrufe ein.
Der ÖAMTC sieht sich durch die ernüchternden Ergebnisse der Zivilcourage-Untersuchung in seinen Zielen bestätigt und werde seine Aktionen und Kampagnen zur Verkehrssicherheit fortsetzen, so Generalsekretär Schmerold. Ähnlich dürfte es Aron L. sehen, der zu den engagierten Anhaltern gehörte und meint: "Es gehört dazu, dass man stehen bleibt und hilft, wenn jemand einen Unfall hat. Stehen bleiben und Feuerwehr, Polizei und Rettung anrufen kann doch ein jeder."
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