Am gestrigen Donnerstag wurde in der Integrierten Leitstelle Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald ein neues Einsatzleitsystem in Betrieb genommen. Damit verabschiedet sich die Leitstelle von ihrem zehn Jahre alten Leitsystem „Siveillance Command“ von Siemens und der bestehenden Kommunikationsanlage Frequentis ICCS. Nachdem der Betreibervertrag mit Siemens ausgelaufen war, fand im Sommer 2019 eine europaweite Ausschreibung statt, aus der das Leitsystem „Cobra4“ von ISE und die Kommunikationstechnik von Frequentis als Gewinner hervorgingen. Im letzten Jahr wurden die neuen Systeme konfiguriert und mit den nötigen Daten gefüllt. Vor elf Tagen begann schließlich der begleitete Testbetrieb in der ILS. Die Stadt Freiburg, der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und der DRK-Kreisverband mit den im Rettungsdienst zuständigen Kostenträgern finanzieren das Projekt mit 3,9 Mio. Euro.
Das Einsatzleitsystem von ISE ist in Baden-Württemberg nicht unbekannt, es wird etwa von jeder zweiten Integrierte Leitstelle im Land genutzt. Die Kommunikationsanlage der Firma Elara ist hingegen eine komplette Neuentwicklung und baut auf einer IP-Plattform auf. Mit dem Einzug der IP-Technik wird auch der Notruf vollständig von ISDN auf IP umgestellt. In der ILS wird zukünftig auch eine eigene IT-Abteilung mit Systemadministratoren aufgestellt. Das Team aus vier Informatikern hat die Arbeit bereits aufgenommen. Auch der Digitalfunk erhält Einzug in den Leitstellenbereich. Der Wirkbetrieb in diesem Bereich wird jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte angestrebt.
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